Soforthilfe bei Krankheit

Auch im Umfeld unserer Bildungsprojekte kann es zu gravierenden gesundheitlichen Problemen kommen, die von den Personen alleine nicht mehr bewältigt werden können. Und auch wenn wir alles daran setzen, die ProjektmitarbeiterInnen vor Ort gut zu bezahlen, reicht ein lokales Gehalt bei komplizierteren gesundheitlichen Problemen häufig nicht aus, um eine adäquate medizinische Versorgung zu finanzieren. Vor allem, weil das Sozialversicherungsnetz in diesen Ländern bei teureren Behandlungen oder dringend benötigten medizinischen Hilfsmitteln so dünn ist, dass Privatpersonen auf den gesamten Kosten sitzen bleiben.

Um in solchen Fällen rasch und unbürokratisch helfen zu können, haben wir einen Fonds für die Behandlung gesundheitlicher Krisen aus unserem Projektumfeld eingerichtet. Mit 5000 Euro als Startkapital ausgestattet soll der Fonds mittels Spendenkampagnen regelmäßig wieder aufgefüllt werden.

Unsere Projektpartner können nun, wenn sie einen solchen Fall identifiziert haben, bei uns um Unterstützung zu den Behandlungskosten oder für medizinische Hilfsmittel ansuchen.

Kriterien:

  • Vorliegen von gravierenden gesundheitlichen Problemen (belegbar mit Befunden)
  • Maximal 1.500,- Euro Unterstützung pro Fall
  • Formloser Antrag, aus dem die Diagnose, die vorgeschlagene Behandlung, und die voraussichtlichen Gesamtkosten hervorgehen
  • Abrechnung mit Belegen

Unser langjähriger Projektpartner Sonam Sherpa wurde im Jahr 1983 in den Bergen Nepals geboren und wuchs in Hile auf. In seinem Heimatdorf unterstützen wir die Dorfschule und haben das Community Center aufgebaut. Sonam sorgt allein für seine vier Kinder und neben seines Berufs als Trekking-Guide engagiert er sich für die beiden Bildungsprojekte in seinem Heimatdorf. Schon seit Jahren leidet Sonam an schwerwiegenden Problemen mit seiner Wirbelsäule. Er hatte bereits mehrere Bandscheibenvorfälle und wurde deshalb auch schon im Krankenhaus behandelt. Seit der Corona-Krise hat Sonam jedoch kein Einkommen mehr und konnte für die Behandlungskosten nicht mehr aufkommen. Wir haben unseren verlässlichen Projektpartner daher bei der Bewältigung der Kosten mit unserem Fonds unterstützt.

 

Der erste Fall, den wir mit dem Fonds unterstützen konnten, ist Mohamed Ben Lahcen (verheiratet, 46 Jahre). Er musste früh als einziger Sohn die Verantwortung für seine Eltern und die Felder übernehmen. Gemeinsam mit seiner Frau Fatima hat er acht Kinder.
Mohamed und seine Familie leben im Ait Bougmez, im Dorf Imlghas, vom Ertrag der Felder und der Arbeit von Mohamed als Trekkingkoch. Mohamed hatte – wie viele Menschen im Zentralen Hohen Atlas – eine vergrößerte Schilddrüse. Lange wollte er sich nicht operieren lassen, hatte dann aber schwerwiegende gesundheitliche Probleme aufgrund der massiven Vergrößerung und war schließlich dazu gezwungen etwas zu unternehmen. Nach präoperativen Untersuchungen wurde Mohamed schließlich im Februar 2019 von einem erfahrenen Chirurg operiert. Die Operation ist erfreulicherweise gut verlaufen und der Biopsie-Bericht war unauffällig. Mittlerweile konnte Mohamed seine Arbeit als Trekkingkoch wieder aufnehmen.

Aktuelle Berichte

Zusammenfassung unserer Erdbebenhilfe in Marokko 2. März 2024 by Sophie Borckenstein - Am 8. September 2023 ereignete sich ein furchtbares Erdbeben in Marokko, nur 74 km südwestlich von Marrakesch. Bei dem stärksten Beben in der Region seit über 100 Jahren kamen 2.960 Menschen ums Leben, ganze Dörfer wurden zerstört und unzählige Menschen verletzt.
Erdbeben in Marokko: Soforthilfe für die Opfer 10. September 2023 by Sophie Borckenstein - Wir sind tief betroffen über das schwere Erdbeben in Marokko und in Gedanken bei den Menschen im Land.
Ukraine: Dringend Spenden für Flutopfer benötigt! 16. Juni 2023 by Sophie Borckenstein - Vor 16 Monaten, am 24. Februar 2022, begann der Ukrainekrieg, der Europa in seinen Grundfesten erschütterte.
Ukraine: Nothilfe nach wie vor benötigt! 26. April 2023 by Sophie Borckenstein - Vor mehr als einem Jahr, am 24. Februar 2022, begann der Ukrainekrieg, der Europa in seinen Grundfesten erschütterte. Die genauen Opferzahlen sind unbekannt, Millionen Menschen mussten in benachbarten Staaten Zuflucht suchen.
Hilfe für die Erdbeben-Opfer in Syrien 13. Februar 2023 by Sophie Borckenstein - Gemeinsam mit unserem Partner "Gablitz hilft" unterstützen wir Erdbeben-Opfer in Syrien direkt vor Ort. Helfen Sie mit - jede Spende zählt!
Ukraine jetzt: Nothilfe für Menschen im Kriegsgebiet 26. September 2022 by Sophie Borckenstein - Seit Februar 2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Millionen Menschen bangen um ihr Leben und ihre Zukunft. Doch nicht alle sind geflüchtet, Tausende harren nach wie vor in den Kriegsgebieten der Ostukraine aus und brauchen unsere Unterstützung.
ukraine hilfsprojekt polen Resümee: Nothilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine 26. April 2022 by Sophie Borckenstein - Seit Anfang April haben wir Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine ein erstes Dach über dem Kopf in Warschau/Polen geschenkt. Auf diese Weise konnten wir ihnen die ersten Tage bzw. Wochen nach ihrer Flucht ein wenig erleichtern. Nun ist die große Flut an Ukraine-Flüchtlingen vorbei und das Hotel konnte wieder seinen Normalbetrieb aufnehmen.
Ein Hilferuf aus Nepal: Die 2. COVID-Welle wütet noch immer 23. Mai 2021 by Sophie Borckenstein - Die Wucht, mit der Nepal Ende Mai von der zweiten Welle der Pandemie getroffen wurde, ist unvorstellbar. Die Kapazitätsgrenzen der Krankenhäuser wurden längst erreicht, außerdem waren lebenswichtige Ressourcen wie Sauerstoffflaschen kaum mehr verfügbar. Die Behörden schafften es nicht, die großen Herausforderungen zu bewältigen und die Menschen waren auf sich selbst gestellt. Doch die Lage in Nepal ist nach wie vor nicht entspannt.