Die Österreicherin Daniela Liebethat war von November 2021 bis Mai 2022 als Volontärin in Nepal in der Kundalinee School bzw. dem Kinderheim Happy Bottle Houses. Sie hat das von FairStyria geförderte Projekt „Pathways to Self-Dependence“ mitaufgebaut. In dieser Zeit wohnte Daniela im – für das Projekt neu ausgebauten Trakt – im Kinderheim.
Bildungsprojekte Nepal
Rückblick von Volontärin Daniela auf 7 Monate Nepal
Während ihres Nepal-Aufenthalts hat die studierte Medizinethikerin und Informatikerin vieles über Land und Leute gelernt. Über ihre Zeit in der Kundalinee School bzw. dem Kinderheim sagt sie: „Ich bin weggefahren, um anzukommen!“. Daniela erzählt uns hier über ihre Eindrücke der Lebensphilosophie der Nepales*innen und was sie nach den 7 Monaten in ihrer Wahlheimat Nepal mit nach Hause nach Ösnehmen nehmen konnte.
„Bistarai, bistarai“ ist das Lebensmotto vieler Nepales*innen und bedeutet übersetzt “Langsam, langsam”. Egal, ob du dich beim Trekking am Berg befindest, und dich gemächlich über die 4.000-Höhenmetergrenze begibst oder ob es das Berufsleben betrifft und du auf den Elektriker wartest und er nicht auftaucht: In der Ruhe liegt die Kraft. Was ich in meinem 7-monatigen Volontariat in jedem Fall gelernt habe, ist im Moment zu leben und den Moment zu nutzen, denn man weiß nie so genau, was danach kommt. Nepal ist das Land der Ungewissheit. In einem Moment gibt es Strom und Internet, im nächsten Moment ist beides für 1-2 Tage nicht vorhanden. Die Nepales*innen haben gelernt, mit Herausforderungen wie diesen, sowie mit Armut, Naturkatastrophen und Ähnlichem umzugehen. Aus diesem Grund werden auch zwischenmenschliche Beziehungen anders gepflegt und es wird diesen mehr Raum eingeräumt, auch während der Arbeitszeit. Weswegen der Elektriker dann eben erst am nächsten Tag kommt, weil er auf dem Weg zum Termin einen Freund traf oder zu einer Puja (hinduistisches Ritual) eingeladen wurde. Diese Philosophie verlangt zwar für die Projektarbeit einiges ab – vor allem, wenn man aus dem „Westen“ kommt, gerne alles pünktlich und zeitnah erledigt und im Denken schon mehrere Schritte voraus ist. Jedoch durfte ich so vieles von den Nepales*innen für mein Leben lernen:
- im Moment zu sein und diesen wertzuschätzen
- das Lachen von Kindern nicht zu fotografieren, sondern zu genießen und im Gedächtnis zu behalten
- mein Handy zu laden, wenn Strom vorhanden ist und es zu schätzen, dass es Strom gibt
- sich Zeit fürs Beobachten zu nehmen
- mit Freunden in der Stille zu sein und zu schweigen
- dass Religionen auch friedlich nebeneinander existieren können (Hinduismus, Buddhismus, Christentum, Islam und andere)
- Sprachbarrieren durch Körper- und Zeichensprache zu klären
Alles in allem kann ich jeder/m die/der seinen Horizont erweitern möchte und in eine neue Kultur eintauchen will, wirklich empfehlen, Nepal zu besuchen und sich bereichern zu lassen. Vielleicht auch in Form von ehrenamtlicher Arbeit, denn erst durch einen längeren Aufenthalt erkennt man das Potential dieses wunderbaren Landes.
Über das Projekt „Pathways-to-Selfdependence
Seit Jahren unterstützt der Verein Weltweitwandern Wirkt! im Kathmandutal in Nepal Aufbau und laufende Kosten eines Kinderheims und einer Schule. Doch von einer richtigen Berufsausbildung oder auch einem Universitätsstudium können in Nepal nur jene junge Menschen träumen, die Unterstützung durch ihre Familie bekommen. Diesen Luxus haben die rund 50 Kinder, die im Kinderheim leben, nicht – und auch viele Schüler:innen der Kundalinee School kommen aus armen Familien.
Projektpartner und Weltweitwandern-Partner Sudama ist es sehr wichtig, dass sich die jugendlichen Schulabsolvent:innen ein eigenes, unabhängiges Leben aufbauen können. Doch dafür brauchen sie nicht nur eine gute Basis-Schulbildung, sondern auch praktische Berufsqualifikationen. Genau hier setzt das Projekt „Pathways to Self-Dependence“ an.
Seit Anfang Mai wird nun gelernt. Jeden Freitagnachmittag „Life Skills“, also lebenspraktische Fähigkeiten, die Selbständigkeit und Eigenverantwortung unterstützen. Samstags werden parallel drei Lehrgänge unterrichtet in den Bereichen Gastronomie, IT und Medien. Theorie- und Praxiseinheiten wechseln sich ab, am Ende vertiefen einmonatige Praktika in Partnerbetrieben das Gelernte. Viel praktisches Wissen für einen guten Berufseinstieg, oder die Möglichkeit, sich parallel zu einem Studium den Lebensunterhalt selbst zu verdienen.
Neben vielen Spendengeldern wird dieses innovative Projekt auch durch eine Förderung von FairStyria unterstützt.
Impressionen von Danielas Zeit in Nepal:
Hilfe für Kinder im Himalayadorf Hile!
Seit dem verheerenden Erdbeben in Nepal 2015 arbeiten wir stetig an der Verbesserung der Bildungsmöglichkeiten im abgeschiedenen Sherpadorf Hile in Nepal. Mit unserem Community Center haben wir einen Bildungsort für die ganze Dorfgemeinschaft geschaffen. Aber der Aufbau ist noch nicht abgeschlossen.
Der Schulweg vieler Kinder ist beschwerlich und sie sind oft stundenlang zu Fuß unterwegs, um die Dorfschule und das nahegelegene Bildungszentrum zu erreichen. Weil viele hungrig und erschöpft ankommen, gibt es seit kurzem täglich warme, frisch gekochte Speisen für alle Kinder im Community Center.
Doch bei Regen, wie im gerade beginnenden Monsun, oder sengender Hitze haben die Kinder keinen Schutz bei den Mahlzeiten. Nun möchten wir einen wettersicheren Ort für das gemeinsame Essen, aber auch zum Lernen im Freien, schaffen. Die langlebigen Tische und Bänke aus Holz werden vom Dorf-Tischler Sange gebaut.
Der überdachte Lern- und Essplatz ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Verbesserung der örtlichen Infrastruktur. Helfen Sie uns – die Kinder in Nepal brauchen gute Bildung und ein stabiles Lernumfeld!
‼️Hier direkt online spenden oder mittels Überweisung über unser Spendenkonto‼️
Weltweitwandern Wirkt
IBAN: AT48 2081 5000 4251 3499
Betreff: Community Center Hile
DANKE für Ihre Unterstützung – gemeinsam können wir WUNDER WIRKEN!
Schaffe Zukunft – werde Patin/Pate!
Das schönste Geschenk für Kinder: Eine bessere Zukunft! Mit einer Patenschaft ermöglichen Sie Kindern in Nepal und Marokko zur Schule zu gehen. → mehr lesen…
Seitenblicke: Unser erfolgreicher Charity-Abend am 11. Mai!
Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause fand nun am 11. Mai unser Charity-Abend im Weltweitwandern-Basecamp in Graz statt!
Kleine Zeitung: „Ich bin weggefahren, um anzukommen!“
Die Kleine Zeitung berichtet über unsere Voluntärin Daniela Liebethat, die in Nepal ihr zweites Zuhause gefunden hat. Sie lebt und arbeitet in unserer Kundalinee School bzw. im Kinderheim Happy Bottle Houses.
Ein Erfahrungsbericht: Projekt-Besuche durch Christian Hlade
Vereinsobmann Christian Hlade war im April in Nepal und konnte gemeinsam mit einer Weltweitwandern-Gruppe den Manaslu (8.163m) umrunden. Im Anschluss an die Wanderreise besuchte er unsere Projekte „Kundalinee School“, das Kinderheim „Happy Bottle Houses“ und das Community-Center im abgeschiedenen Himalayadorf Hile.
Großes Interesse an unseren Ausbildungslehrgängen in Nepal
Unser Projekt „Pathways to Self-Dependence“ nimmt jetzt ordentlich Fahrt auf! Mit pandemiebedingter Verspätung stehen die Ausbildungslehrgänge in den Bereichen Barista, IT&Graphic Design und Journalismus nun knapp vor dem Start.
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Blick in den Schulalltag am campus vivant’e in Marokko
Schuldirektorin Latifa erzählt uns, wieso sie so gerne am campus vivant’e in Marokko arbeitet und was das Bildungszentrum so besonders macht.
→ mehr lesen…
Neu errichtete Küche im Bildungszentrum Hile
Dank der Spenden, die aufgrund der Initiative von vier Schüler*innen der HLW Schrödinger in Graz, eingegangen sind, konnten wir eine Küche für das Bildungszentrum in Hile finanzieren.
→ mehr lesen…
Unsere Volontärin Daniela in Nepal
Die Österreicherin Daniela Liebethat ist nun schon seit November als Voluntärin in Nepal in der Kundalinee School bzw. dem Kinderheim Happy Bottle Houses und unterstützt dort das von FairStyria geförderte Projekt „Pathways to Self-Dependence“.
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