Kinderheim „Bottle Houses”
Zukunft für die Kinder in Nepal
„One child, one teacher, one book and one pen can change the world.” – Malala Yousafzai.
Christian Hlade und Weltweitwandern arbeiten seit vielen Jahren an vielen unterschiedlichen Orten an einer offenen Begegnung mit anderen Kulturen und einem fairen und friedlichen Zusammenleben in der Welt. Und welcher Ort wäre besser dazu geeignet als der Himalaya, das Dach der Welt, in Nepal?
Mit Sudama Karki hat Christian Hlade einen Gleichgesinnten vor Ort gefunden, mit dem zusammen bereits lange Jahre sowohl die Reisen organisiert, wie auch das gemeinsame soziale Engagement gepflegt werden.
„Happy Bottle Houses“ geben Kindern ein Zuhause
Seine Arbeit mit benachteiligten Kindern in Nepal begann für Sudama eher zufällig. Er ist auf den Trekking-Touren immer wieder sehr armen und oft gänzlich unbetreuten Kinder begegnet, denen jeder Zugang zu Bildung verwehrt blieb und denen es teilweise an den grundlegendsten Dingen mangelte. Speziell in der Zeit des Bürgerkrieges, in den Jahren 1996 bis 2006, haben viele Kinder ihre Eltern verloren. Im Jahr 2004 fiel im Solukhumbu-Gebiet ein Mädchen in einer Lodge auf, das niemanden hatte, der sich um sein Wohlergehen kümmerte. Sudama beschloss Dali Sherpa mit nach Kathmandu zu nehmen und sie aufzunehmen. Damit dies möglich war, wurde der gemeinnützige Verein PAORC – Poor and Orphan Children Relief Center – gegründet. Weitere Kinder folgten. Um sie adäquat unterzubringen wurde mit dem Bau des „Happy Bottle House“ in Sundarijal (im Umland von Kathmandu) mit Hilfe von Spenden begonnen. Bereits damals war Weltweitwandern einer der Hauptträger des Projektes. Als Baumaterial dienten die zahlreichen Flaschen, die auf allen Trekking Routen zu finden sind. Daher rührt auch der Name. Die Einrichtung ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Derzeit werden dort 46 Kinder betreut, wobei vier zum Besuch einer höheren Schule bereits außerhalb untergebracht sind.
Grundsätzlich wird aber der Unterbringung von Kindern in Heimen, immer einer eigenständigen Betreuung in den Familien vorgezogen. Damit diesen Kindern ebenfalls eine gute Schulbildung möglich ist, werden derzeit 40 weitere Kinder wohnhaft bei Familien in der Umgebung, beim Schulbesuch finanziell unterstützt.
Erste-Hilfe nach der Erdbeben-Katastrophe
Nepal, Kathmandu-Tal. Am 25. April 2015, um 11:56 Uhr, bricht eine der verheerendsten Katastrophen in der Geschichte Nepals über die Hauptstadt und ihre Umgebung herein. Das erste und stärkste Erdbeben wirkt mit 7,8 MW, so die Messeinheit, auf die Region ein. In den nächsten Wochen folgen immer weitere Erdbeben. Über 8.800 Menschen verlieren ihr Leben unter den Trümmern.
Schwer beschädigt wird auch das „Bottle House in Kathmandu“. Ebenfalls schwere Schäden treten im Dorf Chukha auf, in dem mehrere WWW-Täger leben. Die Nepal-Zuständige der Firma, Sandra Pieber, reist mit ihrem nepalesischen Mann Rakam Lama und ihren Eltern sofort nach Chukha, um Unterkünfte für die dortigen Familien zu bauen. Auch der Österreicher Hubert Neubauer ist schon kurz nach dem ersten Erdbeben vor Ort. Hubert unterstützt dann vor Ort Menschen dabei, Unterkünfte zu errichten und initiiert zudem eine Zeltschule für 400 Kinder. Der parallel dazu durchgeführte Spendenaufruf von Weltweitwandern hat zu einer überwältigenden Beteiligung geführt. Mit Hilfe von Sandra Pieber & Familie, Hubert Neubauer und unserem örtlichen Nepal-Team gelingt es so sehr rasch insgesamt rund 120 Familienunterkünfte zu errichten.
Wiederaufbau für eine bessere Zukunft – Schulunterstützung in den Bergen
Als ein weiteres wichtiges Standbein für eine möglichst breitenwirksame Bildung hat sich nach den Erbeben im April und Mai 2015 auch die Unterstützung von lokalen öffentlichen Schulen herauskristallisiert. Neben dem reinen Wiederaufbau der baulichen Infrastruktur, geht es dabei vor allem um eine gesamtheitliche Weiterentwicklung der Schule und einer deutlichen Verbesserung des Schulniveaus durch neue Lehrmethoden und besser ausgebildetes und ausreichendes Lehrpersonal. Nachhaltig abgesichert werden soll dies vor allem durch Lehrer- und Schülerpatenschaften.
Derzeit wurden in den Dörfern Hile im Dolakha Gebiet und Gurgaon in der Region Sikre solche Projekte gestartet. Beide Volksschulen werden derzeit jeweils von rund 55 Kindern besucht.
Eine „lebendige Schule“ auch für Nepal
Das große Zukunfts- und Herzensprojekt dieser fruchtbaren österreichisch-nepalesischen Kooperation ist jedoch vor allem der Bau einer eigenen Schule beim „Bottle Houses“ – Kinderheim in Sundarijal. Dort soll eine praxisnahe Ausbildung vieler Schüler und Schülerinnen sowie auch Erwachsenenbildung ermöglicht werden. Sudama hat sich dafür Schulen und pädagogische Konzepte in Mitteleuropa angeschaut. Unter anderem wurden über Weltweitwandern auch der Kontakt mit der école vivante in Marokko hergestellt (siehe auch unsere Marokko-Projekt). Die daraus gewonnenen Synergien fließen nun in die Konzeptionierung der neuen Schule. Zusätzlich wurden auch die „Architekten ohne Grenzen Österreich“ von Christian Hlade an Bord geholt um einen schönen, funktionellen, kulturell angepassten und vor allem erdbebensicheren Bau zu gewährleisten.
Sind auch Sie neugierig geworden mehr über die Nepal-Projekte zu erfahren oder möchten Sie uns beispielsweise mit einer Spende, einer Patenschaft für ein Kind oder als Freiwilliger/Freiwillige unterstützen? Bitte wenden Sie sich an verein@weltweitwandern.at oder spenden Sie gleich auf:
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