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Die „école vivante“ in Marokko
Aufbruchstimmung für ein ganzes Tal
Wie eine Schule nicht nur ihren Schülerinnen und Schülern, sondern auch Jugendlichen und Erwachsenen neue Perspektiven eröffnet
Der Boden ist schon warm, die Sonne scheint, also eröffnet die „école vivante“ im Ait Bougmez inmitten des Hohen Atlas die Frühlingsarbeiten: Die Kinder bessern Zäune aus, graben Beete um und legen Samen für Blumen und Kräuter.
Erdbebenhilfe & Schulprojekt für Nepal
Ende April 2015 hat ein sehr starkes Erdbeben die Gegend um die nepalesische Hauptstadt Kathmandu verwüstet. Über 7.000 Menschen sind in den Trümmern ihrer Häuser und sonstiger eingestürzter Gebäude umgekommen. Hunderttausende Menschen haben ihr Dach über dem Kopf verloren. Auch das von Weltweitwandern unterstützte Waisenhaus „Bottle Houses“ nördlich von Kathmandu wurde vom Erdbeben zerstört. Ein Mädchen wurde verletzt, alle anderen Kinder und Jugendlichen sind mit dem Schrecken davongekommen.
Wiederaufbau des Kinderheimes „Bottle Houses“ gesichert
Überwältigt vom Ausmaß der Solidarität mit Nepal war Weltweitwandern, als Christian Hlade unmittelbar nach dem Erdbeben eine Spendenaktion für die Wiedererrichtung des zerstörten Kinderheimes „Bottle Houses“ nördlich von Kathmandu startete und zur Hilfe für die Familien der Trekkingteams aufrief. Rasch kletterte das Spendenvolumen auf über € 500.000,-! [Stand: Juli 2015] Die Wiedererrichtung des Heimes, in dem über 50 Kinder – teils Waisen, teils Kinder aus armen Familien – ein Zuhause gefunden haben, ist damit gesichert. Aber auch vielen betroffenen Familien kann mit dem Geld geholfen werden.
Für die Monsunzeit im Sommer wurden für die Kinder der „Bottle Houses“ bereits Notunterkünfte aus Sperrholztafeln errichtet. Ab September 2015 wird mit dem erdbebensicheren Wiederaufbau des Kinderheimes begonnen. Zusätzlich kann dank der Spenden aus Europa eine neue Schule in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kinderheim gebaut werden. Die Vereine „Architektur ohne Grenzen“ und „Ingenieure ohne Grenzen“ unterstützen das Projekt in der Planungsphase. Für eine zerstörte Schule nördlich von Kathmandu konnten zudem mehrere große Zelte erworben werden, in denen der Unterricht für über 400 Kinder auch in der Regenzeit möglich ist.
Mit Spendengeldern schon 113 Hütten für betroffene Familien errichtet
Mit Weltweitwandern-Spendengeldern konnten nach der Nothilfe, die unmittelbar nach dem Beben geleistet wurde (Lebensmittel, medizinisches Material, Zelte, Planen, Geld), bereits über 110 Familien-Unterkünfte in zerstörten Dörfern errichtet werden. Mitte Mai verbrachte der Österreicher Hubert Neubauer zwei Wochen in Nepal und ermöglichte mit WWW-Spendengeldern die Errichtung von Aluminiumhütten für Dutzende Familien. Diese Erstunterkünfte können später als Wirtschaftsgebäude genutzt werden. Und seit Ende Mai ist Sandra Pieber, die Nepal-Reiseorganisatorin bei Weltweitwandern, mit ihrem nepalesischen Ehemann Rakam und ihren Eltern für vier Wochen vor Ort. Sie konnte bisher Wohnhütten für ein ganzes Dorf und für über 20 Familien von Trekking-Guides organisieren. „Dank der guten Vororganisation, die bereits in Österreich stattfand, konnte nach der Ankunft sofort das benötigte Material für die Errichtung der Notunterkünfte für die Dorfbewohner besorgt werden“, berichtet Pieber. „Es wurden Wellbleche, Holz- und Bodenplatten sowie Dämmmaterial gekauft und an die Bewohner des Dorfes Chukha ausgeteilt.“ – Zusätzlich wurde für über 20 Familien von Weltweitwandern-Trekkingguides das Material für Hütten gestiftet. – Sowohl Hubert Neubauer als auch Sandra Pieber und ihre Familie reisten auf eigene Kosten nach Nepal. Alle Spendengelder gelangen zu 100 % direkt zu den Betroffenen. Weltweitwandern stellt seine Infrastruktur und sein Netzwerk kostenlos zur Verfügung.
Gemeinnütziger Verein „Weltweitwandern Wirkt!“ gegründet
Für die transparente Abwicklung der Spendengelder wurde der gemeinnützige Verein „Weltweitwandern Wirkt!“ ins Leben gerufen. Über den Verein werden in Zukunft die Nepal-Hilfe, aber auch CSR-Projekte von Weltweitwandern abgewickelt.
Spenden sind nach wie vor willkommen!
Kontoname: „Weltweitwandern Wirkt!“ Spendenkonto
IBAN: AT37 6000 0000 7361 5501
BIC: OPSKATWW
Kennwort: Nepal / Ihr Name und Adresse und E-Mail
Die „Hochschule“ in Lingshed
Lernen auf 4.000 Metern: Die „Hochschule“ in Lingshed.
Unterricht fand in dem ladakhischen Bergdorf früher nur sporadisch statt. Über Hirtenmädchen, die zu Lehrerinnen wurden, und Erwachsene, die Englisch und Rechnen lernen.
Es ist zehn Uhr, der Schultag beginnt. 120 Kinder mit blitzblauen Kappen und Blusen sowie dunklen Hosen singen die indische Hymne, das gehört zum Morgenritual. Hinterher beten sie zu Manjushri, dem buddhistischen Bodhisattwa für Weisheit, und dann hält Lehrerin Thinlas Lhamo einen kleinen Morning Talk. Auch Morgensport steht auf dem Stundenplan, erst danach geht es in die Klassen. Um ein Uhr werden die Kinder mittagessen, das obligatorische Tsampa – geröstete Gerste –, Erbsen, Fladenbrot. Am Nachmittag geht es weiter mit Singen und Spielen: Die Schule in Lingshed, die mittlerweile die Regierung übernommen hat, ist eine echte Ganztagsschule.
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Die Empowerment-Frau von „Weltweitwandern Wirkt!“
Die Deutschlehrerin Caroline Ouederrou ist die Empowerment-Beauftragte „Weltweitwandern Wirkt!“. In dieser Funktion war sie bereits zwei Mal in Ladakh und für zweieinhalb Monate in Tansania. Im Herbst 2015 unterrichtet sie unsere Marokko-Guides.
Weltweitwandern wirkt Wunder – und bewirkt 500.000 Euro für Nepal!
Nach dem furchtbaren Erdbeben in Nepal Ende April 2015 wurde Weltweitwandern praktisch „über Nacht“ zu einer großen und wichtigen Hilfsorganisation für das Land. Innerhalb weniger Wochen gingen bei Weltweitwandern Spenden in der Höhe von knapp EUR 500.000.- ein! Mit diesem Geld wurden nun schon über 120 Nothäuser, eine große Zeltschule, viele Nothilfsprogramme organisiert.
Ab Herbst wird der Wiederaufbau des Kinderheimes und später eine Schulanlage entstehen.
Es gibt also – trotz der Tragödie – auch Grund zur Freude und Grund ein wenig stolz zu sein: Die große Solidarität und Menschlichkeit unserer Gäste, unserer weltweiten Partner, von Bekannten und von sehr vielen uns unbekannten Menschen hat sich ganz stark gezeigt. Eine quasi „Tsunamiwelle an Solidarität“ hat uns erreicht und dazu geführt, dass wir bis heute bereits eine HALBE MILLION Euro an Geldspenden und zahlreiche weitere Hilfsangebote von tausenden mitfühlenden Menschen erhalten haben!
Ein herzliches Dankeschön dafür!
Wie alles begann: Die Solarschule von Lingshed und weitere Projekte
Weltweitwandern ist im Jahr 2000 aus meinem persönlichen sozialen „Herzensprojekt“, der Solarschule im Himalaya in Lingshed entstanden. Schon vor 25 Jahren hatte dieses Projekt als Diplomarbeit meines Architekturstudiums im Jahr 1990 – 93 seinen Anfang. (Weitere Infos: www.solarschule.org) Der soziale Aspekt spielte bei meiner Arbeit schon seit – und auch schon vor – der Gründung von Weltweitwandern immer schon eine große Rolle.
Warum ich das erzähle: Es gibt nun einfach schon 25 Jahre „Übung und Erfahrung“ in der Durchführung von weltweiten sozialen Projekten! Im Laufe der Jahre kamen weitere Projekte hinzu. Wir engagierten uns für zahlreiche Hilfsprojekte wie zum Beispiel die Flutkatastrophe in Ladakh, zahlreiche Bildungsprojekte, das Erdbeben in Japan und Überschwemmungen in Pakistan. Vor allem für unser „Empowerment – Projekt“, das einen intensiven Kulturaustausch zwischen unseren Gästen mit unseren weltweiten Guides beinhaltete, wurden wir mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Unter anderem erhielten wir gleich dreimal den Nachhaltigkeitspreis „Trigos“ und sogar den österreichischen „Staatspreis für Tourismus“!
Im Rahmen unseres Empowerment-Projektes entstand dann auch – bei unserem internationalen Guidetraining im Lesachtal die enge Freundschaft zu meinen Nepalpartner Sudama Karki!
Vor allem für das „Empowerment – Projekt“, das einen intensiven Kulturaustausch zwischen den WWW- Gästen mit den weltweiten Guides des Unternehmens beinhaltete, wurde Weltweitwandern mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Die Erdbebenkatastrophe in Nepal
Ende April 2015 hat ein starkes Erdbeben die Gegend um die nepalesische Hauptstadt Kathmandu verwüstet, über 7.000 Menschen sind in den Trümmern ihrer Häuser und sonstiger eingestürzter Gebäude umgekommen. Hunderttausende haben ihre gesamte Existenz verloren.
Von Ende April bis Anfang Juni in diesem Jahr war unser Nepal-Team vor Ort, ein Teil unseres Teams hier in Graz und ich persönlich praktisch rund um die Uhr im Nepal-Projekteinsatz. Das Spendenvolumen überstieg in dieser Zeit die Umsätze von Weltweitwandern! Quasi von „Null auf Hundert“ wurde Weltweitwandern zu einer wichtigen und großen Hilfsorganisation für Nepal. Das war eine echt herausfordernde Zeit!
„Ich weiß noch genau wie es begann: An einem wunderschönen Frühlingswochenende – ich radelte gerade mit meinem Sohn Lino friedlich am Murradweg – als das Telefon läutete und eine aufgeregter Sudama mir erzähle, dass es vor wenigen Minuten ein starken Erbeben in Nepal gegeben habe und dabei sicher viele hundert Menschen gestorben sein müssten. Auch unser Kinderheim sei völlig zerstört!
Das von Weltweitwandern mitaufgebaute Kinderheim wurde vom Erdbeben völlig zerstört.
Ich war ungläubig, geschockt – wollte das zunächst gar wahrhaben. Der Kontrast zur friedlichen warmen Frühlingsstimmung um mich herum war einfach zu groß! Weitere Gespräche folgten – wir waren ab diesem Zeitpunkt dann wochenlang in ständiger Verbindung mit Nepal. Unser WWW-Team in Graz wurde alarmiert. Zum Glück konnten wir sehr rasch herausfinden, dass es unseren drei Nepalreisegruppen allen gut ging und konnten noch am selben Wochenende alle Angehörigen verständigen. Auch noch an diesem Wochenende starteten wir dann auch schon mit unseren Hilfsmaßnahmen. Die Kinder aus dem Kinderheim wurden evakuiert, ein Mädchen – Dalai Sherpa – musste ins Krankenhaus gebracht werden.“
Für die Kinder unseres Kinderheimes stellte unser Team dann rasch Zelte auf. Unser Team vor Ort öffnete zudem unser Depot und verteilte Nahrungsmittel, Zelte und andere nützliche Notfallsgüter an notleidende Menschen.
Schon bei der Flutkatastrophe in Ladakh im Jahr 2010 hatte sich gezeigt, dass wir als Trekkingreiseveranstalter bei Naturkatastrophen in entlegenen Weltregionen sehr, sehr gut und vor allem sehr rasch Hilfe leiten können! Auch diesmal in Nepal war das so: Wir hatten gut ausgebildete Teams vor Ort, die sich in den betroffenen Gebieten sehr gut auskennen. Wir verfügten über geeignete Notfallsausrüstung, Transportfahrzeuge, Zelte, Nahrung, Decken, Kochgerätschaften, usw. UND: Wir haben eine exzellente Kommunikation mit den Menschen vor Ort und sind so schneller und besser informiert als fast alle anderen Hilfsorganisationen und sind viel schneller vor Ort als diese!
Enorme Hilfsbereitschaft und viel Solidarität
Was mich hier auf unserer Seite in Europa wirklich beeindruckt hat, war die riesengroße Hilfsbereitschaft unserer Gäste, unserer Partner und Freunde. Von überall her kamen rasch Geldspenden. Ehemalige Nepalreisende starteten kleinere und größere Sammelaktionen. In Schulen und Kindergärten wurde für Nepal gebastelt, der Kinderzauberer Freddy Cool spendete uns eine Vorstellung, Josef Zotter stiftete die Einnahmen seiner Sozial-Schokoladen, die Grünen sammelten sogar beim Wahlkampf für uns und viele, viele Aktionen mehr.
Was mich dann auch echt hat berührt hat, war: Auch unsere eigenen Büro Mitarbeiter haben privat gespendet und auch die meisten unserer weltweiten Partner haben Geld für Nepal an uns überwiesen! Aus der Mongolei, aus Marokko, Madeira, aus Peru, Sri Lanka und vielen weiteren Ländern gingen Spenden bei uns ein. Bereits nach drei Wochen waren die aufeinandergestapelten Spendenbelege fast einen halben Meter hoch. Bis heute trafen nun schon knapp 500.000.- Euro (=eine HALBE MILLION!) an Spenden von tausenden Menschen und Organisationen bei uns ein!
Dafür ein RIESENGROSSES Dankeschön, wir sind da wirklich dankbar dafür!!!
Das positive Potential von Facebook & Co
Spannend zu sehen waren die Macht und das Potential des Internets und der sozialen Netzwerke. Die ständige Verbindung mit Nepal lief fast ausschließlich über Facebook-Messenger. Für die ganze Spendenaktion druckten wir kein Stück Papier. Alle Infos an unsere SpenderInnen erfolgten ausschließlich über meinen Blog, über unsere Facebookseite und durch e-mails. Allein unser Aufruf für eine Suche nach Ärzten wurde auf Facebook 1000 Mal geteilt und erreichte so über 100.000 Menschen!
Weitere Spenden erbeten, bitte an:
„Weltweitwandern Wirkt!“
IBAN: AT37 6000 0000 7361 5501
BIC: OPSKATWW
Kennwort: Erdbebenhilfe Nepal / Ihr Name und Adresse und E-Mail
Die Gründung von „Weltweitwandern Wirkt!“
Im Angesicht der gewaltigen Spendensummen und auch des notwendigen riesengroßen Arbeitsvolumens wurde es mir sehr schnell klar, dass es dafür eine eigene Organisation und auch Hilfe von weiteren Mitarbeitenden braucht. Heuer im Juni gründeten wir daher den Verein „Weltweitwandern Wirkt!“, der nun eine solide Organisationsgrundlage auch für alle anderen sozialen und interkulturellen Aktivitäten von Weltweitwandern bietet.
Der neue Verein wird – so wie das Weltweitwandern ja schon seit 15 Jahren macht – Bildungsprojekte und interkulturelle Kommunikation fördern und Hilfsprojekte – dort wo notwendig – durchführen.
Weltweitwandern hat gemerkt, dass wir mit unserem weltweiten Netzwerk und vor allem durch unsere wirklich sehr engagierten und mitfühlenden Gäste oft sehr wirkungsvoll helfen können!
„Weltweitwandern wirkt Wunder!“
Wir haben vor Ort in Krisensituationen oft schneller Ressourcen parat als Hilfsorganisationen. Wir verfügen über gut ausgebildete Outdoorguides, ein perfekt funktionierendes Kommunikationsnetzwerk, Transportfahrzeuge, Ausrüstung, gute Kontakte zu entlegenen Regionen. Dazu kommt, dass unsere Gäste nach ihren Reisen eine persönlichere Beziehung zu den besuchten Ländern haben. Wenn es nun dort einen Notfall gibt, gibt es auch eine große Solidarität unter unseren Gästen. Daher sind unsere Hilfsaufrufe oft so wirksam. („Weltweitwandern schafft Verbindungen zwischen Menschen und DAS wirkt Wunder!“) Menschen spenden einfach gerne für Projekte und Dinge zu denen sie eine persönliche Beziehung haben. Wir waren mit der Abwicklung der Nepal-Hilfsmaßnahmen bis weit über unsere persönlichen Grenzen gefordert. Bis dato sind allein bei mir selbst – von Ende April bis heute – schon weit über 400 ehrenamtliche Arbeitsstunden für diese Nepal-Projektarbeit angefallen. Zum Glück konnten wir dann schon früh Sonja Reinisch als Geschäftsführerin unseres neuen Vereines finden und es haben sich zudem schon viele freiwillige HelferInnen gemeldet.
Wir werden da nun echt etwas Tolles und Sinnvolles aufbauen. Auch eine Webseite ist nun im entstehen: www.WeltweitwandernWirkt.org
Alle aktuellen Projekte findet ihr derzeit hier: www.FairReisen.at
Aktuelle Gedanken auch immer unter: http://blog.hlade.com/
Die Projekte von „Weltweitwandern Wirkt!“
Mit „Weltweitwandern Wirkt!“ fördern wir – so wie das bislang schon Weltweitwandern gemacht hat – die interkulturelle Verständigung auf der ganzen Welt durch Muster-Bildungsprojekte und Kulturbegegnungen.
Das Empowerment – Projekt
Unser seit bereits seit vielen Jahren existierendes WWW-Empowerment-Projekt haben wir heuer besonders intensiv betrieben. Eine eigenes nur für das Empowerment bei uns angestellte Mitarbeiterin, Caroline Ouederrou, war für Weltweitwandern heuer schon in Tansania und Ladakh – und ist ab September nun auch in Marokko als Lehrerin im Bildungs- und Kulturbegegnungs- Einsatz!
Hier ein tolles Video-Interview mit Caroline
Infos zu Carolines Arbeit in Ladakh & Tansania – und bald auch in Marokko: http://blog.hlade.com/category/reisen/berichte-von-caroline/
Menschen mit Herz
Die Welt ist ja nicht nur weit weg und exotisch. Globale Themen erreichen mehr und mehr auch unser Land und stehen quasi vor unserer Haustüre!
Das Thema Flüchtlinge wird aktuell sehr von rechtspopulistischen Meinungsmachern stark benutzt, um Fremdenfeindlichkeit, Intoleranz, Neid und Aggression zu schüren. Nach den Wahlgewinnen der FPÖ greifen nun auch viele andere Parteien deren ausländerfeindliche Elemente auf um dieses vermeintliche Klientel zu bedienen.
Wir meinen da braucht es nun einen entschiedenen und starken Gegenpool aus der Zivilgesellschaft, weil sonst demnächst die Rechtspopulisten die öffentliche Diskussion völlig für sich vereinnahmen.
Daher starten wir mit „Weltweitwandern Wirkt!“ diesen Herbst die Initiative „Menschen mit Herz“ um Werte wie Gastfreundschaft, Fremdenfreudlichkeit, den Dialog der verschiedenen Kulturen, die Solidarität mit Verfolgten und die Menschlichkeit in unserer Gesellschaft zu fordern und bestärken!
Im Herbst starten wir erste Projekte zusammen mit ISOP und ZEBRA für eine bessere Integration der zugewandten Eltern im Rahmen von gezielten Begegnungen in Kindergärten. Wir werden hier mit Kindergärten und vor allem mit der Kindergärtnerinnenausbildungsstätten zusammenarbeiten.
Viele Gäste und Unternehmen wie Josef Zotter, Gigasport, EnGarde, Gruberreisen, uvam. haben uns schon ihre Unterstützung zugesagt!
Das neue Schulgebäude für die ecole vivante in Marokko
Dies ist das HERZENSPROJEKT von mir persönlich für das kommende Jahr 2016:
Gerade angesichts der vielen Konflikte und Flüchtlinge aus Afrika und dem Orient ist es wichtig Bildung und Berufschancen dort zu fördern.
Wir müssen GANZ, GANZ schnell und mit HOHEN INVESTITIONEN dazu beitragen die Lebenssituation der Menschen vor Ort in den Ländern des Orients und in Afrika zu verbessern! Damit es weniger und weniger Gründe für eine lebensbedrohliche Flucht über das Mittelmeer ins reiche und „sichere“ Europa gibt.
Es ist natürlich nicht sinnvoll und schafft gewaltige Probleme bei uns, wenn noch VIELE, VIELE weitere Menschen ihre Heimatländer verlassen müssen und nach Mitteleuropa kommen wollen / werden. Wir in Europa müssen daher – auch in unserem eigenen Interesse – DRINGEND VERSTÄRKT mitwirken, um Frieden, Bildung und Entwicklung in Afrika und im Orient zu fördern.
Die laufend sinkende Entwicklungshilfeausgaben von Österreich (= viertreichstes Land der EU!) sind da wirklich extrem konstraproduktiv!
„Weltweitwandern Wirkt!“ hilft der ecole vivante ein „College“ (= eine Schule mit Berufsausbildungen) in Marokko zu errichten.
Ich denke WIR alle sind – gerade in unserer immer enger verbundenen „globalisierten Welt“ – jetzt mehr denn je dazu aufgerufen unseren Teil beizutragen.
Für Weltweitwandern – und wir hoffen auch für manche unserer Reisegäste – geschieht das im Rahmen von Spenden an Projekte wie die „école vivante“ und „Menschen mit Herz“.
Die Bauarbeiten für das College in Marokko haben bereits begonnen. Wir wollen unbedingt die noch fehlenden EUR 40.000.- für die Fertigstellung bis Sommer 2016 zusammenbringen. Bitte unterstützt uns dabei!
Die Bauarbeiten für das College in Marokko haben bereits begonnen. Wir wollen unbedingt die noch fehlenden EUR 40.000.- für die Fertigstellung bis Sommer 2016 zusammenbringen.
Bitte unterstützt uns dabei!
Daher haben wir uns nun entschlossen dazu beizutragen die noch erforderlichen EUR 40.000.- für das neue Ausbildungszentrum der „ecole vivante“ zusammenzubringen. Bitte helft uns dabei!
EUR 20.000 sollten wir von Weltweitwandern als Firmenspende in der nächsten Zeit schaffen. Für den Rest hoffen wir auf eure Unterstützung….
Spenden bitte an:
„Weltweitwandern Wirkt!“
IBAN: AT37 6000 0000 7361 5501
BIC: OPSKATWW
Kennwort: ecole vivante Marokko / Ihr Name und Adresse und E-Mail
Kulturbegegnung vor der Haustür
Weltweitwandern-Guides aus Marokko, Ladakh, Nepal, der Mongolei und vom Kilimandscharo können Interessierte immer wieder auch in Wien, Graz und Salzburg treffen. Und dabei selbst zu Reiseveranstaltern für die Guides werden!
Im Jahr 2006 startete Weltweitwandern sein Empowerment-Projekt. Seither haben mehr als hundert Guides, Köche und Träger in ihren Heimatländern Deutschkurse und Trainings für Bergsicherheit durchlaufen; erst vergangenen Winter unterrichtete eine Wiener Deutschlehrerin für Weltweitwandern zwei Monate lang die Weltweitwandern-Guides in Ladakh.
Austauschprogramm: Sahara meets Himalaya
Nachdem unsere WanderführerInnen aus allen Teilen der Welt immer wieder eingeladen waren einmal „Tourist“ in Österreich zu sein, sind jetzt die Chefs unserer lokalen Partneragenturen eingeladen, einmal „Tourist“ in einem fremden Kulturkreis zu sein. Unser Marokko-Partner Lahoucine war als Erster zu Besuch in Ladakh, unser dortiger Partner Tashi war dann Gast in Marokko. Wir freuen uns über die unzähligen Begegnungen, die entstandenen Freundschaften und die gegenseitigen Inspirationen!
Indien: Eine Schule gegen Ignoranz
Gemeinsam mit der großzügigen Hilfe unserer KundInnen konnten bis Sommer 2014 fast 10.000,- Euro nach Ladakh überwiesen werden. Durch den direkten Kontakt unserer Mitarbeiterin Daniela vor Ort ist eine zweckgebundene Verwendung der Gelder sichergestellt. Die aktuellen Bilder zeigen eindrücklich, welche Freude die Kinder haben!
Ein Herzensprojekt. Als die Ladakh-Mitarbeiterin von Weltweitwandern, Daniela Luschin-Wangail, von einem ihrer Aufenthalte im Himalaya retour kam, brachte sie ein neues Projekt in ihrem Herzen mit – die Munsel-Schule für Kinder mit besonderen Bedürfnissen.
Hier lesen Sie ihren sehr persönlichen Bericht:
“Behindertes Kind jahrelang versteckt gehalten.” Schlagzeilen wie diese erschüttern. Besonders wenn man die Mutter eines Kindes mit Handicap ist. In Ladakh – einer Region im indischen Himalaya an der Grenze zu Pakistan und Tibet – gehört das „Verstecken“ zum Alltag vieler behinderter Menschen. Die Förderung von Kindern mit Einschränkungen ist für viele ein Fremdwort. Mara Casella, eine engagierte Schweizerin, hat sich diesem Problem mit der von ihr gegründeten Munsel-Schule angenommen.
Meine Reise nach Ladakh im Sommer 2011 war eine Premiere.
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Nomadenbibliothek in der Mongolei: Bücher erweitern den Horizont
Bereits seit 2008 unterstützt unser mongolischer Partner das Projekt „Nomadenbibliothek“. Weltweitwandern findet diese Initiative wirklich bemerkenswert und unterstützt daher die Idee nicht nur finanziell, sondern auch durch Bekanntmachung innerhalb unseres weltweiten Netzwerks.
Deutschlernen am Dach der Welt
Ein Erfahrungsbericht von Greta Kostka
Ich heiße Greta. Und du? Guten Morgen, hast du gut geschlafen? Möchtest du Tee? Ich bin Guide. Ich bin Koch. Ich heiße Tsewang. Mein Spitzname ist Sanju. Ich heiße Schokolade … Nein! Ich möchte heiße Schokolade. Und ich Zitronentee. Ich esse ladakhisches Brot. Und was nehmen Sie? Ich nehme Reis und Linsen. Achtung auf den Kopf! Ist es noch weit bis zum Pass?
Was hier so bunt gemischt klingt, ist unser Alltag beim Deutschkurs im winterlich eiskalten Ladakh. Die Lehrerin: Das bin ich, Greta Kostka, pensionierte Lehrerin aus Lassnitzhöhe. Die Schüler: alles „gstandene“ Männer zwischen 26 und 45, die während der Saison als Bergführer, Kulturführer, Koch oder Helfer für die ladakhische Partneragentur von Weltweitwandern arbeiten. Der Background der Männer könnte unterschiedlicher nicht sein: Sie sind Bauern, einer arbeitet auch als Kellner, einer besitzt ein Restaurant, zwei waren früher Mönche in Südindien, einer ist Augenarzt-Assistent. Einige haben nur vier Jahre lang eine Schule besucht, einer studiert auch Englisch. Meine Gruppe, bestehend aus 12 Leuten, ist alles andere als einheitlich. Es gibt eine Anfänger- und eine Fortgeschrittenengruppe.
Um zehn Uhr kommen die ersten Schüler in das Zimmer im ersten Stock eines alten Hauses in Leh und heizen den kleinen Holzofen ein. Sie setzen sich auf die Matten und beginnen zu lesen. Wenn ich dann so gegen halb elf ankomme, höre ich bereits, wie sie üben und freue mich darüber. Ihr Deutsch klingt manchmal sehr indisch oder englisch, aber das stört mich nicht. Das wird schon … Mit kleinen Pausen arbeiten wir bis vier Uhr nachmittags. Als Pausenhighlight gibt es kaschmirisches Fladenbrot, frisch und warm vom Bäcker um die Ecke, und dazu eine große Kanne Milchtee.
Beten oder Lernen?
Unsere Lernstube liegt genau neben dem Hauptkloster in der Innenstadt. Während wir lernen hören wir oft durch Lautsprecher verstärkte Gebete. Von unseren Fenstern aus beobachten wir das Treiben auf dem Klosterhof und die vielen rotgekleideten Mönche. Wenn sie unten ihre religiösen Texte rezitieren sind wir nicht sicher ob wir mitbeten sollen oder nicht. Ich frage sie, ob es nicht ein Sakrileg sei, wenn wir hier im Klang der Trommeln einfach unsere Zahlen oder Deutschsätze sprechen … Nein, nein, wird mir versichert, das sei schon in Ordnung.
Wir gehen einerseits systematisch vor, nach Lehrbüchern für Anfänger, andererseits auch kreativ, zugeschnitten auf die Arbeit meiner Schüler als Kultur- und Bergführer. Sie lernen also vor allem, was bei einer Klosterführung oder unterwegs beim Trekken unbedingt gesagt werden muss. Oder die notwendigen Worte, wenn Gäste in Leh ankommen, wenn sie Fragen zur Kultur haben. Natürlich können sie nicht in zwei Monaten perfekt Deutsch sprechen. Auch auswendig lernen ist sinnlos. Vielmehr arbeiten wir mit Rollenspielen:
Gast und Guide im Kloster.
Der Kursraum ist unser imaginäres Kloster.
Guide: „Kommen Sie rein. Bitte ziehen Sie die Schuhe aus!“
Gast: „Oh ja! Klar! Was ist das?“
Der Guide zeigt auf uns im Kreis Sitzende. Wir stellen buddhistische Statuen dar.
Guide: „Das ist Buddha Shakyamuni, das ist Guru Rinpoche, das ist der Zukunftsbuddha …“
Ich werde meist als grüne Tara angesprochen, und der manchmal etwas finster dreinblickende Sonam bekommt den Namen einer zornvollen Gottheit verpasst. Im Kursraum liegende Matten und Decken werden zu unseren “heiligen Büchern” und die Plakate zu Wandmalereien. Im tibetischen Buddhismus, so scheint mir, ist nichts todernst. Hinter allem verbirgt sich ein Lächeln.
Zwei Meter große Igel.
Auch die Aussprache bringt uns zum Lachen, denn die Durchwahl beim Telefonieren klingt bei ihnen oft wie Durchfall. Und statt Eierspeise sagen viele – weil’s leichter ist – einfach Eier-spicy! Dann ist da noch die Geschichte mit dem Igel: Wir lernen das ABC und dazu jeweils ein Tier, also A für Adler, Y für Yak und I für Igel. Ich will wissen, ob es in Ladakh auch Igel gibt. Zu meinem Erstaunen ist die Antwort ein einstimmiges Ja, die Igel in Ladakh seien sogar zwei Meter groß. Ich wundere mich ein wenig, doch mit den Händen wird die Igelspannweite bestätigt. Erstaunlich, was dieses karge Land für Igel hervorbringt! Sonam meinte dann noch, statt Igel könnte man auch Lämmergeier sagen. Da war alles klar! Der englische Eagle ist unserem deutschen Igel ja auch wirklich zum Verwechseln ähnlich.
Meine Schüler können noch kein perfektes Deutsch, sie können ihre Gäste aber nach dem Befinden fragen, ihnen etwas zu trinken oder zu essen anbieten. Und noch etwas wissen sie jetzt bestimmt: Dass es Igel in Ladakh doch nicht gibt und sie auch in Österreich nicht so groß wie Adler sind.
Mehr über Gretas Erfahrungen als Deutschlehrerin am Dach der Welt finden Sie unter: http://greta.si/
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