école vivante

Man spürt und erlebt sehr schnell, dass die école vivante eine ganz außergewöhnliche Volksschule ist: Werkbänke, ein von den Kindern selbst angelegter Kräutergarten, eine Bibliothek mit kuscheliger Sitzecke, ein liebevolles Perma-Kultur-Projekt, Kinder, die in außergewöhnlichem Maße neugierig und interessiert sind…

Obwohl die école vivante alle staatlichen Auflagen erfüllt und offiziell als Grundschule für Kinder der ersten bis sechsten Klasse in Marokko anerkannt ist, beschreitet sie neue Wege. Denn das pädagogische Konzept der sog. lebendigen Schule rührt her von der Pädagogik der Schweizer „Scuola Vivante”. Das Schicksal wollte es, dass die beiden Schulgründer der école vivante, die gebürtige Deutsche Itto und ihr marokkanischer Mann Haddou, stark von zwei Schweizer Schulleitern einer freien Schule bei der Verwirklichung ihrer Vision inspiriert und unterstützt wurden. Eine Verbindung, die bis heute anhält und Früchte trägt.

Die Förderung des Individuums steht im Vordergrund

Kinder sehr individuell in ihren Stärken und Schwächen anzuerkennen und zu fördern. Ihnen Wind unter die Flügel zu blasen und sie zu neugierigen, weltoffenen Menschen heranreifen zu lassen – ohne dabei ihre Wurzeln und kulturelle Herkunft zu vernachlässigen.

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Offenes und freies Lernen unterstützt die Kinder dabei, zu eigenständig denkenden Menschen heranzureifen.

So sieht es das pädagogische Konzept der „école vivante” vor. Das schlägt sich auch im Lehrplan der Kinder nieder, denn marokkanische Heimatkunde und alte Berbertraditionen werden genauso unterrichtet wie neue Kommunikationstechniken, Fremdsprachen oder digitale Medien. Viel Unterrichtszeit verbringen die Kinder im Freien, kreatives Werken, das tägliche Praktizieren verschiedener Sprachen sowie Austausche mit Freunden aus Europa lassen den interkulturellen Dialog real werden und machen den Schulalltag an der école vivante lebendig und greifbar.

Ständige Weiterentwicklung und Verbesserungen

Viel hat sich am Campus Vivant’e seit dem Start des Schulbetriebs im Sepember 2010 getan: Waren es damals gerade einmal 16 Schülerinnen, die neugierig und motiviert den Schulbesuch begannen, so sind es heute ca. 60 Kinder, die die Volksschule mit großer Begeisterung besuchen. Möglich wurde dies durch ständige  Erweiterungen und Verbesserungen am Schulgebäude und der Infrastruktur – Arbeiten, die mit großem persönlichen Einsatz und liebevoller Detailarbeit durchgeführt wurden.

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Seit der Einführung der Permakultur als Schulprojekt lernen die Kinder an der école vivante die Kreisläufe der Natur noch besser kennen.

Durch die Eröffnung des collège vivant’e im April 2017 haben die Absolventinnen und Absolventen der Volksschule nun die Möglichkeit, eine weiterführende Sekundarschule zu besuchen, die ihnen die Chance auf höhere Bildung ermöglicht.

Ein Ort der Hoffnung und der Begegnung für Erwachsene

Längst ist die Schule mehr als nur eine Stätte der Wissensvermittlung und pädagogischen Begleitung für Kinder: Durch Bildungsangebote für Erwachsene, einen großen Mehrzweckraum für Veranstaltungen, eine Bibliothek, Werkstätten und Ateliers ist der Campus Vivant’e auch für Erwachsene zu einem pulsierenden und liebgewonnen Ort der Begegnung und des Austauschs geworden. Zu einem Ort des freudvollen Ausdrucks der eigenen Kultur und Identität. Und zu einem Quell der Hoffnung für den Entwurf neuer Lebensperspektiven – eine Inspiration für einen Blick weit über den Tellerrand des Hochtals des Ait Bouguemez in die große, weite Welt hinaus…

Martina Handler

Schon während ihres Kommunikationswissenschaften-Studiums hat sich Martina auf interkulturelle Verständigung spezialisiert. Als Absolventin eines Masterlehrgangs für Friedensstudien hat sie seit vielen Jahren internationale Entwicklungsprojekte mit den Schwerpunkten Frauen, benachteiligte Gruppen und Bildung entwickelt und begleitet.

Seit September 2017 ist sie als Geschäftsführerin für die operative Leitung der Projekte und Aktivitäten des Vereins verantwortlich.

Ihre Motivation:

Mein Lebensmotto lautet „Akzeptiere oder verändere.“ Da ich Ungleichheit und Ungerechtigkeit nicht akzeptieren kann, greife ich an, wo ich helfen kann und versuche zu bewegen, wo ich etwas verändern kann.

Ihr Kontakt für Fragen zum Projekt: martina.handler@weltweitwandern.com

Logo Association Vivante

Verein „Association Vivante“

Der Verein verfolgt das Ziel, Kindern im Ait Bouguemez Tal in Marokko eine qualitativ hochwertige (Schul)bildung und weiterführende Unterstützung zu bieten, wie die Schaffung von Kindergärten die Organisation von Fördermöglichkeiten für SchülerInnen bis hin zu Freizeitaktivitäten. Darüber hinaus werden Projekte organisiert, die gleichzeitig auch die Entwicklung der Region dienen (gemeinnützige Aktionen, Sensibilisierung für Umweltschutz, sportliche und kulturelle Treffen, uvm.). Eine wichtige Komponente bei der Umsetzung der Sozialprojekte ist der interkulturelle Austausch und die Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Verbänden und Organisationen, die ähnliche Ziele verfolgen. Der Verein „Association Vivante” ist politisch und religiös neutral.

Stefanie Tapal-Mouzoun & Haddou Mouzoun (GründerInnen campus vivant’e)

Haddou ist Berber aus dem Tal Ait Bouguemez und bestreitet seinen Lebensunterhalt als Bergführer. Stefanie wurde in Süddeutschland geboren und studierte Innenarchitektur. Als sie im Rahmen eines Auslandssemester in Marrakech ihren künftigen Mann kennenlernte, zog sie schon bald danach zu ihm ins Hochtal Ait Bouguemez.

Um dem tristen, örtlichen Schulangebot ein neues hoffnungsvolles Angebot entgegenzusetzen, gründeten Stefanie Itto & Haddou im Jahr 2009 den campus vivant’e mit der Grundschule école vivante.

Ihre Motivation:

„Wir wollten einen Platz des Lichts, der Begegnung und der Chancen schaffen, wo Menschen sich wohl fühlen und sich zu ihrem Besten – und somit auch zum Wohle der Gesellschaft – entfalten können.”

2022
Förderprojekt des Landes Vorarlberg für Berufsausbildung im Bereich „nachhaltiger Tourismus“ für die gesamte Region

2019
Aufbau der académie vivante als Berufsbegleitungs- und Bildungszentrum

2017
Feierliche Eröffnung des collège am 29. u. 30. April

2016
Fertigstellung des collège mit Ateliers, Werkstätten sowie einer Bibliothek und einem großen Mehrzweckraum für gemeinnützige Kurse und Versammlungen.

2015
Planungs- u. Baubeginn für die Oberstufe am campus vivant’e, das collège, das Schülerinnen und Schülern vom 7. bis 10. Schuljahr die Voraussetzung für den Besuch eines Gymnasiums oder den Beginn einer Lehre bietet.

2014
Der Ausbau des Schulgebäudes ist abgeschlossen und bietet Platz für 60 GrundschülerInnen.

2012
Weiterer Ausbau des bestehenden Schulhauses.

2010
Nach einem sehr erfolgreichen Sommerferien-Programm für Kinder startet die Grundschule école vivante im September offiziell. 16 motivierte Schülerinnen und Schüler besuchen die beiden ersten Grundschulklassen, unterrichtet wird in umgebauten Privaträumen eines Wohnhauses.

2009
Itto & Haddou beantragen offiziell die Eröffnung einer freien Schule: Der Grundstein für die école vivante ist gelegt.

2007
Itto & Haddou Mouzoun beschließen, im abgelegenen Berberdorf im Tal der Ait Bouguemez eine Grundschule zu gründen. Sie lernen zwei Schulleiter einer freien Schweizer Schule kennen, Veronika Müller-Mäder und Jürg Mäder. Die gemeinsame Idee einer „Scuola Vivante“ im Ait Bouguemez reift heran, aus einem regen Briefwechsel wird eine feste Zusammenarbeit am Projekt.

"Sendung mit der Maus" zu Besuch am campus vivant'e

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Weitere Informationen

Aktuelle Berichte

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Unsere Benefizkonzerte von Oum in Graz & Wien 24. Oktober 2019 by Sophie Borckenstein - Wir konnten insgesamt drei unvergessliche Benefizkonzerte mit OUM in Graz und Wien erleben. Die wunderbare OUM und ihre fantastische Band sangen für unsere Bildungsprojekte in Marokko. Und viele, viele Leute waren gekommen und haben mit ihrem Konzertbesuch gleichzeitig geholfen. Ein großes DANKE von uns!
École Vivante: Antworten auf die Wetterextreme der heutigen Zeit 11. Juni 2019 by Sophie Borckenstein - Das Hochtal Ait Bougoumez in Marokko ist ein Paradebeispiel für die aktuelle Problematik von Klimawandel, Erosion, zunehmender Trockenheit und der drohenden Verwüstung großer Landflächen. Der Campus Vivant’e arbeitet mit Erfolg an einfachen Lösungsansätzen.