Architekt Johannes Würzler plant in Nepal eine Schule für 400 Kinder. Er setzt dabei auf innovatives Design – und Mauern aus alten Flaschen.
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Kleine Zeitung: Johannes Würzler ist Steirer des TagesKlaus Höfler schreibt über Johannes Würzler. Wenn dieser nicht in seiner Heimat weilt, dann kümmert er sich als unser Architekt vor Ort, um das bisher größte Projekt unseres Vereins Weltweitwandern Wirkt!: die Kundalinee School.
Helfen und Wandern in Nepal – Bernd StraussEin Reisebericht von Bernd Strauss
Dank der Idee „Weltweitwandern Wirkt!“ konnten wir im Oktober 2015 zehn Tage beim Wiederaufbau des „Bottle House“ mitarbeiten. Wir waren acht Frauen und vier Männer im Alter zwischen 24 und 65 Jahren aus Österreich, Deutschland und der Schweiz mit vollkommen unterschiedlicher beruflicher Herkunft und haben uns zuvor noch nie gesehen. Es war schön, zu erleben, wie rasch die Begeisterung für das gemeinsame Ziel aus uns zwölf Individualisten ein wunderbar funktionierendes Team machte. Eines der vom Erdbeben zerstörten Häuser musste abgetragen werden. Die in Lehm gemauerten Flaschen der vom Beben zerstörten Wände mussten aus dem harten Lehm herausgearbeitet werden, damit sie zum Wiederaufbau neuerlich verwendet werden können. Der harte Lehm wurde in mühsamer, staubiger Arbeit klein geklopft, um danach mit Wasser vermischt, wieder gemeinsam mit den Flaschen vermauert zu werden. Schwere Holzbalken mussten geschultert von zwei Trägern den Fußweg über unwegsames Gelände zur Baustelle geschleppt werden. Dabei beschämten uns Sushila und Sabina, zwei zarte nepalesische Helferinnen, als sie etwa 50 Kilogramm schwere, lange Holzbalken nur mit einem Trageriemen um die Stirn, alleine den steilen etwa einen Kilometer langen Weg heranschafften. Aus diesen Hölzern zimmerten drei von uns gemeinsam mit einem nepalesischen Zimmermann eine Riegelkonstruktion, deren Ausnehmungen wieder mit Lehm und Flaschen ausgemauert wurden.
Unser engagiertes Zusammenspiel ließ so nach nur zehn Tagen Arbeit ein neues Recycling-Bottle House entstehen. Eine besonders schöne Triebkraft für unsere Arbeit waren die aus der Schule heimkehrenden Kinder. Ihr erster Weg führte sie dabei jeden Tag zur Inspektion ihres Bottle House. Ihre Freude und ihr „Thank you for building our Bottle House“ spornten uns alle an.
Die Offenheit, Neugierde, Lebensfreude und Energie der 45 Kinder, jedes mit einer eigenen noch kurzen, aber immer dramatischen Geschichte, rief in uns Wehmut beim Gedanken an junge Heranwachsende in der Wohlstandswelt daheim hervor. Da ist Prem, der erzählt seine Eltern beim Erdbeben am 25. April verloren zu haben. „Ich habe hier im Bottle House eine neue Familie gefunden“ sagt er dann. Sein zuvor trauriger Blick weicht einem hoffnungsvollen Strahlen in den Augen. Namgel ist auf seine Stimme besonders stolz. Er will einmal Sänger werden. Sein Freund, dessen Gitarre beim Erdbeben von einem fallenden Balken zerdrückt wurde, fragt ungläubig: „Wirklich? Du schickst mir DEINE Gitarre, mit der DU spielen gelernt hast?“ Ja, sie ist gerade nach Nepal unterwegs. Und da ist Sasida, die uns beim kleinen Hinduheiligtum tauft. Sie streicht uns Tika, den roten Segenspunkt auf die Stirn. Alle Kinder und Erwachsenen werden uns in der folgenden Zeit Krishna und Radda nennen…In nicht nur traditionellen Tänzen begeisterte uns die Freude der Kinder. Jeden Samstag tanzen sie mit einem Tanzlehrer. Im take-won-do zeigen die jungen Menschen Energie pur in besonderer Form.
Den Vormittag verbringen die Kinder in der etwa 20 Minuten entfernten öffentlichen Schule. Die gemeinsame Lernstunde am Nachmittag ist für uns ungewohnt geräuschvoll: Jedes Kind lernt laut. Älter Kinder helfen Jüngeren. An einer Tafel gibt ein fortgeschrittener Schüler Nachhilfe. Gleichzeitig erarbeitet Mary mit einer Schülergruppe einen englischen Text. Sie ist Heimleiterin und Mutter für alle. Der Lerneifer beeindruckt uns sehr – die besondere Akustik auch. In der Schule zählen die Bottle House-Kinder zu den Besten!
Zurück zu unseren täglichen Arbeit: Eine weitere wertvolle Erfahrung war für mich der Mangel an von zu Hause gewohnten Spezialwerkzeugen. Unsere Hämmer erinnerten in ihrer Qualität an Präsente vom Weltspartag. Bald krumm geschlagene Hammerstiele mussten mit Improvisationsgeist und Baustahl „repariert“ werden. Handwerkliche Kreativität war gefordert. Pfosten mit einem Querschnitt von 23 X 10 cm mussten mit einem Fuchsschwanz für die Riegelkonstruktion genau (!) abgeschnitten werden. Alte krumme Nägel wurden gerade geklopft. Im phantasievollen Umgang mit Mangel, der dennoch exakte Arbeit ermöglichte, sah ich eine besonders schöne und erfüllende Herausforderung.
Die vielfältigen Eindrücke des vier Tage dauernden Trekkings im Shivapuri Nationalpark sollen nur mit den folgenden Bildern angedeutet werden. Die Begegnungen und die Gespräche mit den Frauen des vom Erdbeben völlig zerstörten Dorfes Sikre waren für uns ein besonderes Erlebnis. Dass auch in so schwierigen Lebensphasen Fröhlichkeit möglich ist, machte uns nachdenklich. Zugleich war diese Fröhlichkeit ansteckend.
Einem Land und seinen Menschen in gemeinsamer Arbeit zu begegnen, brachte uns wunderbare Erfahrungen, deren Nachhall unser Lebensgefühl sicher noch lange Zeit mitbestimmen wird.
Bernd Strauss
Kurier: Wohnungen für Flüchtlinge dringend gesuchtIrmgard Kischko sprach mit Christian Hlade über die Flüchtlingsfamilie, die er bei sich Zuhause beherbergt.
Zukunft für die Kinder in Nepal„One child, one teacher, one book and one pen can change the world.” – Malala Yousafzai.
Christian Hlade und Weltweitwandern arbeiten seit vielen Jahren an vielen unterschiedlichen Orten an einer offenen Begegnung mit anderen Kulturen und einem fairen und friedlichen Zusammenleben in der Welt. Und welcher Ort wäre besser dazu geeignet als der Himalaya, das Dach der Welt, in Nepal?
Mit Sudama Karki hat Christian Hlade einen Gleichgesinnten vor Ort gefunden, mit dem zusammen bereits lange Jahre sowohl die Reisen organisiert, wie auch das gemeinsame soziale Engagement gepflegt werden.
„Happy Bottle Houses“ geben Kindern ein Zuhause
Seine Arbeit mit benachteiligten Kindern in Nepal begann für Sudama eher zufällig. Er ist auf den Trekking-Touren immer wieder sehr armen und oft gänzlich unbetreuten Kinder begegnet, denen jeder Zugang zu Bildung verwehrt blieb und denen es teilweise an den grundlegendsten Dingen mangelte. Speziell in der Zeit des Bürgerkrieges, in den Jahren 1996 bis 2006, haben viele Kinder ihre Eltern verloren. Im Jahr 2004 fiel im Solukhumbu-Gebiet ein Mädchen in einer Lodge auf, das niemanden hatte, der sich um sein Wohlergehen kümmerte. Sudama beschloss Dali Sherpa mit nach Kathmandu zu nehmen und sie aufzunehmen. Damit dies möglich war, wurde der gemeinnützige Verein PAORC – Poor and Orphan Children Relief Center – gegründet. Weitere Kinder folgten. Um sie adäquat unterzubringen wurde mit dem Bau des „Happy Bottle House“ in Sundarijal (im Umland von Kathmandu) mit Hilfe von Spenden begonnen. Bereits damals war Weltweitwandern einer der Hauptträger des Projektes. Als Baumaterial dienten die zahlreichen Flaschen, die auf allen Trekking Routen zu finden sind. Daher rührt auch der Name. Die Einrichtung ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Derzeit werden dort 46 Kinder betreut, wobei vier zum Besuch einer höheren Schule bereits außerhalb untergebracht sind.
Grundsätzlich wird aber der Unterbringung von Kindern in Heimen, immer einer eigenständigen Betreuung in den Familien vorgezogen. Damit diesen Kindern ebenfalls eine gute Schulbildung möglich ist, werden derzeit 40 weitere Kinder wohnhaft bei Familien in der Umgebung, beim Schulbesuch finanziell unterstützt.
Erste-Hilfe nach der Erdbeben-Katastrophe
Nepal, Kathmandu-Tal. Am 25. April 2015, um 11:56 Uhr, bricht eine der verheerendsten Katastrophen in der Geschichte Nepals über die Hauptstadt und ihre Umgebung herein. Das erste und stärkste Erdbeben wirkt mit 7,8 MW, so die Messeinheit, auf die Region ein. In den nächsten Wochen folgen immer weitere Erdbeben. Über 8.800 Menschen verlieren ihr Leben unter den Trümmern.
Schwer beschädigt wird auch das „Bottle House in Kathmandu“. Ebenfalls schwere Schäden treten im Dorf Chukha auf, in dem mehrere WWW-Täger leben. Die Nepal-Zuständige der Firma, Sandra Pieber, reist mit ihrem nepalesischen Mann Rakam Lama und ihren Eltern sofort nach Chukha, um Unterkünfte für die dortigen Familien zu bauen. Auch der Österreicher Hubert Neubauer ist schon kurz nach dem ersten Erdbeben vor Ort. Hubert unterstützt dann vor Ort Menschen dabei, Unterkünfte zu errichten und initiiert zudem eine Zeltschule für 400 Kinder. Der parallel dazu durchgeführte Spendenaufruf von Weltweitwandern hat zu einer überwältigenden Beteiligung geführt. Mit Hilfe von Sandra Pieber & Familie, Hubert Neubauer und unserem örtlichen Nepal-Team gelingt es so sehr rasch insgesamt rund 120 Familienunterkünfte zu errichten.
Wiederaufbau für eine bessere Zukunft – Schulunterstützung in den Bergen
Als ein weiteres wichtiges Standbein für eine möglichst breitenwirksame Bildung hat sich nach den Erbeben im April und Mai 2015 auch die Unterstützung von lokalen öffentlichen Schulen herauskristallisiert. Neben dem reinen Wiederaufbau der baulichen Infrastruktur, geht es dabei vor allem um eine gesamtheitliche Weiterentwicklung der Schule und einer deutlichen Verbesserung des Schulniveaus durch neue Lehrmethoden und besser ausgebildetes und ausreichendes Lehrpersonal. Nachhaltig abgesichert werden soll dies vor allem durch Lehrer- und Schülerpatenschaften.
Derzeit wurden in den Dörfern Hile im Dolakha Gebiet und Gurgaon in der Region Sikre solche Projekte gestartet. Beide Volksschulen werden derzeit jeweils von rund 55 Kindern besucht.
Eine „lebendige Schule“ auch für Nepal
Das große Zukunfts- und Herzensprojekt dieser fruchtbaren österreichisch-nepalesischen Kooperation ist jedoch vor allem der Bau einer eigenen Schule beim „Bottle Houses“ – Kinderheim in Sundarijal. Dort soll eine praxisnahe Ausbildung vieler Schüler und Schülerinnen sowie auch Erwachsenenbildung ermöglicht werden. Sudama hat sich dafür Schulen und pädagogische Konzepte in Mitteleuropa angeschaut. Unter anderem wurden über Weltweitwandern auch der Kontakt mit der école vivante in Marokko hergestellt (siehe auch unsere Marokko-Projekt). Die daraus gewonnenen Synergien fließen nun in die Konzeptionierung der neuen Schule. Zusätzlich wurden auch die „Architekten ohne Grenzen Österreich“ von Christian Hlade an Bord geholt um einen schönen, funktionellen, kulturell angepassten und vor allem erdbebensicheren Bau zu gewährleisten.
Sind auch Sie neugierig geworden mehr über die Nepal-Projekte zu erfahren oder möchten Sie uns beispielsweise mit einer Spende, einer Patenschaft für ein Kind oder als Freiwilliger/Freiwillige unterstützen? Bitte wenden Sie sich an verein@weltweitwandern.at oder spenden Sie gleich auf:
Konto: „Weltweitwandern Wirkt!“
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Aufbruchstimmung für ein ganzes Tal
Wie eine Schule nicht nur ihren Schülerinnen und Schülern, sondern auch Jugendlichen und Erwachsenen neue Perspektiven eröffnet
Der Boden ist schon warm, die Sonne scheint, also eröffnet die „école vivante“ im Ait Bougmez inmitten des Hohen Atlas die Frühlingsarbeiten: Die Kinder bessern Zäune aus, graben Beete um und legen Samen für Blumen und Kräuter.
Erdbebenhilfe & Schulprojekt für NepalEnde April 2015 hat ein sehr starkes Erdbeben die Gegend um die nepalesische Hauptstadt Kathmandu verwüstet. Über 7.000 Menschen sind in den Trümmern ihrer Häuser und sonstiger eingestürzter Gebäude umgekommen. Hunderttausende Menschen haben ihr Dach über dem Kopf verloren. Auch das von Weltweitwandern unterstützte Waisenhaus „Bottle Houses“ nördlich von Kathmandu wurde vom Erdbeben zerstört. Ein Mädchen wurde verletzt, alle anderen Kinder und Jugendlichen sind mit dem Schrecken davongekommen.
Wiederaufbau des Kinderheimes „Bottle Houses“ gesichert
Überwältigt vom Ausmaß der Solidarität mit Nepal war Weltweitwandern, als Christian Hlade unmittelbar nach dem Erdbeben eine Spendenaktion für die Wiedererrichtung des zerstörten Kinderheimes „Bottle Houses“ nördlich von Kathmandu startete und zur Hilfe für die Familien der Trekkingteams aufrief. Rasch kletterte das Spendenvolumen auf über € 500.000,-! [Stand: Juli 2015] Die Wiedererrichtung des Heimes, in dem über 50 Kinder – teils Waisen, teils Kinder aus armen Familien – ein Zuhause gefunden haben, ist damit gesichert. Aber auch vielen betroffenen Familien kann mit dem Geld geholfen werden.
Für die Monsunzeit im Sommer wurden für die Kinder der „Bottle Houses“ bereits Notunterkünfte aus Sperrholztafeln errichtet. Ab September 2015 wird mit dem erdbebensicheren Wiederaufbau des Kinderheimes begonnen. Zusätzlich kann dank der Spenden aus Europa eine neue Schule in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kinderheim gebaut werden. Die Vereine „Architektur ohne Grenzen“ und „Ingenieure ohne Grenzen“ unterstützen das Projekt in der Planungsphase. Für eine zerstörte Schule nördlich von Kathmandu konnten zudem mehrere große Zelte erworben werden, in denen der Unterricht für über 400 Kinder auch in der Regenzeit möglich ist.
Mit Spendengeldern schon 113 Hütten für betroffene Familien errichtet
Mit Weltweitwandern-Spendengeldern konnten nach der Nothilfe, die unmittelbar nach dem Beben geleistet wurde (Lebensmittel, medizinisches Material, Zelte, Planen, Geld), bereits über 110 Familien-Unterkünfte in zerstörten Dörfern errichtet werden. Mitte Mai verbrachte der Österreicher Hubert Neubauer zwei Wochen in Nepal und ermöglichte mit WWW-Spendengeldern die Errichtung von Aluminiumhütten für Dutzende Familien. Diese Erstunterkünfte können später als Wirtschaftsgebäude genutzt werden. Und seit Ende Mai ist Sandra Pieber, die Nepal-Reiseorganisatorin bei Weltweitwandern, mit ihrem nepalesischen Ehemann Rakam und ihren Eltern für vier Wochen vor Ort. Sie konnte bisher Wohnhütten für ein ganzes Dorf und für über 20 Familien von Trekking-Guides organisieren. „Dank der guten Vororganisation, die bereits in Österreich stattfand, konnte nach der Ankunft sofort das benötigte Material für die Errichtung der Notunterkünfte für die Dorfbewohner besorgt werden“, berichtet Pieber. „Es wurden Wellbleche, Holz- und Bodenplatten sowie Dämmmaterial gekauft und an die Bewohner des Dorfes Chukha ausgeteilt.“ – Zusätzlich wurde für über 20 Familien von Weltweitwandern-Trekkingguides das Material für Hütten gestiftet. – Sowohl Hubert Neubauer als auch Sandra Pieber und ihre Familie reisten auf eigene Kosten nach Nepal. Alle Spendengelder gelangen zu 100 % direkt zu den Betroffenen. Weltweitwandern stellt seine Infrastruktur und sein Netzwerk kostenlos zur Verfügung.
Gemeinnütziger Verein „Weltweitwandern Wirkt!“ gegründet
Für die transparente Abwicklung der Spendengelder wurde der gemeinnützige Verein „Weltweitwandern Wirkt!“ ins Leben gerufen. Über den Verein werden in Zukunft die Nepal-Hilfe, aber auch CSR-Projekte von Weltweitwandern abgewickelt.
Spenden sind nach wie vor willkommen!
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Lernen auf 4.000 Metern: Die „Hochschule“ in Lingshed.
Unterricht fand in dem ladakhischen Bergdorf früher nur sporadisch statt. Über Hirtenmädchen, die zu Lehrerinnen wurden, und Erwachsene, die Englisch und Rechnen lernen.
Es ist zehn Uhr, der Schultag beginnt. 120 Kinder mit blitzblauen Kappen und Blusen sowie dunklen Hosen singen die indische Hymne, das gehört zum Morgenritual. Hinterher beten sie zu Manjushri, dem buddhistischen Bodhisattwa für Weisheit, und dann hält Lehrerin Thinlas Lhamo einen kleinen Morning Talk. Auch Morgensport steht auf dem Stundenplan, erst danach geht es in die Klassen. Um ein Uhr werden die Kinder mittagessen, das obligatorische Tsampa – geröstete Gerste –, Erbsen, Fladenbrot. Am Nachmittag geht es weiter mit Singen und Spielen: Die Schule in Lingshed, die mittlerweile die Regierung übernommen hat, ist eine echte Ganztagsschule.
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Die Deutschlehrerin Caroline Ouederrou ist die Empowerment-Beauftragte „Weltweitwandern Wirkt!“. In dieser Funktion war sie bereits zwei Mal in Ladakh und für zweieinhalb Monate in Tansania. Im Herbst 2015 unterrichtet sie unsere Marokko-Guides.
Weltweitwandern wirkt Wunder – und bewirkt 500.000 Euro für Nepal!Nach dem furchtbaren Erdbeben in Nepal Ende April 2015 wurde Weltweitwandern praktisch „über Nacht“ zu einer großen und wichtigen Hilfsorganisation für das Land. Innerhalb weniger Wochen gingen bei Weltweitwandern Spenden in der Höhe von knapp EUR 500.000.- ein! Mit diesem Geld wurden nun schon über 120 Nothäuser, eine große Zeltschule, viele Nothilfsprogramme organisiert.
Ab Herbst wird der Wiederaufbau des Kinderheimes und später eine Schulanlage entstehen.
Es gibt also – trotz der Tragödie – auch Grund zur Freude und Grund ein wenig stolz zu sein: Die große Solidarität und Menschlichkeit unserer Gäste, unserer weltweiten Partner, von Bekannten und von sehr vielen uns unbekannten Menschen hat sich ganz stark gezeigt. Eine quasi „Tsunamiwelle an Solidarität“ hat uns erreicht und dazu geführt, dass wir bis heute bereits eine HALBE MILLION Euro an Geldspenden und zahlreiche weitere Hilfsangebote von tausenden mitfühlenden Menschen erhalten haben!
Ein herzliches Dankeschön dafür!
Wie alles begann: Die Solarschule von Lingshed und weitere Projekte
Weltweitwandern ist im Jahr 2000 aus meinem persönlichen sozialen „Herzensprojekt“, der Solarschule im Himalaya in Lingshed entstanden. Schon vor 25 Jahren hatte dieses Projekt als Diplomarbeit meines Architekturstudiums im Jahr 1990 – 93 seinen Anfang. (Weitere Infos: www.solarschule.org) Der soziale Aspekt spielte bei meiner Arbeit schon seit – und auch schon vor – der Gründung von Weltweitwandern immer schon eine große Rolle.
Warum ich das erzähle: Es gibt nun einfach schon 25 Jahre „Übung und Erfahrung“ in der Durchführung von weltweiten sozialen Projekten! Im Laufe der Jahre kamen weitere Projekte hinzu. Wir engagierten uns für zahlreiche Hilfsprojekte wie zum Beispiel die Flutkatastrophe in Ladakh, zahlreiche Bildungsprojekte, das Erdbeben in Japan und Überschwemmungen in Pakistan. Vor allem für unser „Empowerment – Projekt“, das einen intensiven Kulturaustausch zwischen unseren Gästen mit unseren weltweiten Guides beinhaltete, wurden wir mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Unter anderem erhielten wir gleich dreimal den Nachhaltigkeitspreis „Trigos“ und sogar den österreichischen „Staatspreis für Tourismus“!
Im Rahmen unseres Empowerment-Projektes entstand dann auch – bei unserem internationalen Guidetraining im Lesachtal die enge Freundschaft zu meinen Nepalpartner Sudama Karki!
Vor allem für das „Empowerment – Projekt“, das einen intensiven Kulturaustausch zwischen den WWW- Gästen mit den weltweiten Guides des Unternehmens beinhaltete, wurde Weltweitwandern mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Die Erdbebenkatastrophe in Nepal
Ende April 2015 hat ein starkes Erdbeben die Gegend um die nepalesische Hauptstadt Kathmandu verwüstet, über 7.000 Menschen sind in den Trümmern ihrer Häuser und sonstiger eingestürzter Gebäude umgekommen. Hunderttausende haben ihre gesamte Existenz verloren.
Von Ende April bis Anfang Juni in diesem Jahr war unser Nepal-Team vor Ort, ein Teil unseres Teams hier in Graz und ich persönlich praktisch rund um die Uhr im Nepal-Projekteinsatz. Das Spendenvolumen überstieg in dieser Zeit die Umsätze von Weltweitwandern! Quasi von „Null auf Hundert“ wurde Weltweitwandern zu einer wichtigen und großen Hilfsorganisation für Nepal. Das war eine echt herausfordernde Zeit!
„Ich weiß noch genau wie es begann: An einem wunderschönen Frühlingswochenende – ich radelte gerade mit meinem Sohn Lino friedlich am Murradweg – als das Telefon läutete und eine aufgeregter Sudama mir erzähle, dass es vor wenigen Minuten ein starken Erbeben in Nepal gegeben habe und dabei sicher viele hundert Menschen gestorben sein müssten. Auch unser Kinderheim sei völlig zerstört!
Das von Weltweitwandern mitaufgebaute Kinderheim wurde vom Erdbeben völlig zerstört.
Ich war ungläubig, geschockt – wollte das zunächst gar wahrhaben. Der Kontrast zur friedlichen warmen Frühlingsstimmung um mich herum war einfach zu groß! Weitere Gespräche folgten – wir waren ab diesem Zeitpunkt dann wochenlang in ständiger Verbindung mit Nepal. Unser WWW-Team in Graz wurde alarmiert. Zum Glück konnten wir sehr rasch herausfinden, dass es unseren drei Nepalreisegruppen allen gut ging und konnten noch am selben Wochenende alle Angehörigen verständigen. Auch noch an diesem Wochenende starteten wir dann auch schon mit unseren Hilfsmaßnahmen. Die Kinder aus dem Kinderheim wurden evakuiert, ein Mädchen – Dalai Sherpa – musste ins Krankenhaus gebracht werden.“
Für die Kinder unseres Kinderheimes stellte unser Team dann rasch Zelte auf. Unser Team vor Ort öffnete zudem unser Depot und verteilte Nahrungsmittel, Zelte und andere nützliche Notfallsgüter an notleidende Menschen.
Schon bei der Flutkatastrophe in Ladakh im Jahr 2010 hatte sich gezeigt, dass wir als Trekkingreiseveranstalter bei Naturkatastrophen in entlegenen Weltregionen sehr, sehr gut und vor allem sehr rasch Hilfe leiten können! Auch diesmal in Nepal war das so: Wir hatten gut ausgebildete Teams vor Ort, die sich in den betroffenen Gebieten sehr gut auskennen. Wir verfügten über geeignete Notfallsausrüstung, Transportfahrzeuge, Zelte, Nahrung, Decken, Kochgerätschaften, usw. UND: Wir haben eine exzellente Kommunikation mit den Menschen vor Ort und sind so schneller und besser informiert als fast alle anderen Hilfsorganisationen und sind viel schneller vor Ort als diese!
Enorme Hilfsbereitschaft und viel Solidarität
Was mich hier auf unserer Seite in Europa wirklich beeindruckt hat, war die riesengroße Hilfsbereitschaft unserer Gäste, unserer Partner und Freunde. Von überall her kamen rasch Geldspenden. Ehemalige Nepalreisende starteten kleinere und größere Sammelaktionen. In Schulen und Kindergärten wurde für Nepal gebastelt, der Kinderzauberer Freddy Cool spendete uns eine Vorstellung, Josef Zotter stiftete die Einnahmen seiner Sozial-Schokoladen, die Grünen sammelten sogar beim Wahlkampf für uns und viele, viele Aktionen mehr.
Was mich dann auch echt hat berührt hat, war: Auch unsere eigenen Büro Mitarbeiter haben privat gespendet und auch die meisten unserer weltweiten Partner haben Geld für Nepal an uns überwiesen! Aus der Mongolei, aus Marokko, Madeira, aus Peru, Sri Lanka und vielen weiteren Ländern gingen Spenden bei uns ein. Bereits nach drei Wochen waren die aufeinandergestapelten Spendenbelege fast einen halben Meter hoch. Bis heute trafen nun schon knapp 500.000.- Euro (=eine HALBE MILLION!) an Spenden von tausenden Menschen und Organisationen bei uns ein!
Dafür ein RIESENGROSSES Dankeschön, wir sind da wirklich dankbar dafür!!!
Das positive Potential von Facebook & Co
Spannend zu sehen waren die Macht und das Potential des Internets und der sozialen Netzwerke. Die ständige Verbindung mit Nepal lief fast ausschließlich über Facebook-Messenger. Für die ganze Spendenaktion druckten wir kein Stück Papier. Alle Infos an unsere SpenderInnen erfolgten ausschließlich über meinen Blog, über unsere Facebookseite und durch e-mails. Allein unser Aufruf für eine Suche nach Ärzten wurde auf Facebook 1000 Mal geteilt und erreichte so über 100.000 Menschen!
Weitere Spenden erbeten, bitte an:
„Weltweitwandern Wirkt!“
IBAN: AT37 6000 0000 7361 5501
BIC: OPSKATWW
Kennwort: Erdbebenhilfe Nepal / Ihr Name und Adresse und E-Mail
Die Gründung von „Weltweitwandern Wirkt!“
Im Angesicht der gewaltigen Spendensummen und auch des notwendigen riesengroßen Arbeitsvolumens wurde es mir sehr schnell klar, dass es dafür eine eigene Organisation und auch Hilfe von weiteren Mitarbeitenden braucht. Heuer im Juni gründeten wir daher den Verein „Weltweitwandern Wirkt!“, der nun eine solide Organisationsgrundlage auch für alle anderen sozialen und interkulturellen Aktivitäten von Weltweitwandern bietet.
Der neue Verein wird – so wie das Weltweitwandern ja schon seit 15 Jahren macht – Bildungsprojekte und interkulturelle Kommunikation fördern und Hilfsprojekte – dort wo notwendig – durchführen.
Weltweitwandern hat gemerkt, dass wir mit unserem weltweiten Netzwerk und vor allem durch unsere wirklich sehr engagierten und mitfühlenden Gäste oft sehr wirkungsvoll helfen können!
„Weltweitwandern wirkt Wunder!“
Wir haben vor Ort in Krisensituationen oft schneller Ressourcen parat als Hilfsorganisationen. Wir verfügen über gut ausgebildete Outdoorguides, ein perfekt funktionierendes Kommunikationsnetzwerk, Transportfahrzeuge, Ausrüstung, gute Kontakte zu entlegenen Regionen. Dazu kommt, dass unsere Gäste nach ihren Reisen eine persönlichere Beziehung zu den besuchten Ländern haben. Wenn es nun dort einen Notfall gibt, gibt es auch eine große Solidarität unter unseren Gästen. Daher sind unsere Hilfsaufrufe oft so wirksam. („Weltweitwandern schafft Verbindungen zwischen Menschen und DAS wirkt Wunder!“) Menschen spenden einfach gerne für Projekte und Dinge zu denen sie eine persönliche Beziehung haben. Wir waren mit der Abwicklung der Nepal-Hilfsmaßnahmen bis weit über unsere persönlichen Grenzen gefordert. Bis dato sind allein bei mir selbst – von Ende April bis heute – schon weit über 400 ehrenamtliche Arbeitsstunden für diese Nepal-Projektarbeit angefallen. Zum Glück konnten wir dann schon früh Sonja Reinisch als Geschäftsführerin unseres neuen Vereines finden und es haben sich zudem schon viele freiwillige HelferInnen gemeldet.
Wir werden da nun echt etwas Tolles und Sinnvolles aufbauen. Auch eine Webseite ist nun im entstehen: www.WeltweitwandernWirkt.org
Alle aktuellen Projekte findet ihr derzeit hier: www.FairReisen.at
Aktuelle Gedanken auch immer unter: http://blog.hlade.com/
Die Projekte von „Weltweitwandern Wirkt!“
Mit „Weltweitwandern Wirkt!“ fördern wir – so wie das bislang schon Weltweitwandern gemacht hat – die interkulturelle Verständigung auf der ganzen Welt durch Muster-Bildungsprojekte und Kulturbegegnungen.
Das Empowerment – Projekt
Unser seit bereits seit vielen Jahren existierendes WWW-Empowerment-Projekt haben wir heuer besonders intensiv betrieben. Eine eigenes nur für das Empowerment bei uns angestellte Mitarbeiterin, Caroline Ouederrou, war für Weltweitwandern heuer schon in Tansania und Ladakh – und ist ab September nun auch in Marokko als Lehrerin im Bildungs- und Kulturbegegnungs- Einsatz!
Hier ein tolles Video-Interview mit Caroline
Infos zu Carolines Arbeit in Ladakh & Tansania – und bald auch in Marokko: http://blog.hlade.com/category/reisen/berichte-von-caroline/
Menschen mit Herz
Die Welt ist ja nicht nur weit weg und exotisch. Globale Themen erreichen mehr und mehr auch unser Land und stehen quasi vor unserer Haustüre!
Das Thema Flüchtlinge wird aktuell sehr von rechtspopulistischen Meinungsmachern stark benutzt, um Fremdenfeindlichkeit, Intoleranz, Neid und Aggression zu schüren. Nach den Wahlgewinnen der FPÖ greifen nun auch viele andere Parteien deren ausländerfeindliche Elemente auf um dieses vermeintliche Klientel zu bedienen.
Wir meinen da braucht es nun einen entschiedenen und starken Gegenpool aus der Zivilgesellschaft, weil sonst demnächst die Rechtspopulisten die öffentliche Diskussion völlig für sich vereinnahmen.
Daher starten wir mit „Weltweitwandern Wirkt!“ diesen Herbst die Initiative „Menschen mit Herz“ um Werte wie Gastfreundschaft, Fremdenfreudlichkeit, den Dialog der verschiedenen Kulturen, die Solidarität mit Verfolgten und die Menschlichkeit in unserer Gesellschaft zu fordern und bestärken!
Im Herbst starten wir erste Projekte zusammen mit ISOP und ZEBRA für eine bessere Integration der zugewandten Eltern im Rahmen von gezielten Begegnungen in Kindergärten. Wir werden hier mit Kindergärten und vor allem mit der Kindergärtnerinnenausbildungsstätten zusammenarbeiten.
Viele Gäste und Unternehmen wie Josef Zotter, Gigasport, EnGarde, Gruberreisen, uvam. haben uns schon ihre Unterstützung zugesagt!
Das neue Schulgebäude für die ecole vivante in Marokko
Dies ist das HERZENSPROJEKT von mir persönlich für das kommende Jahr 2016:
Gerade angesichts der vielen Konflikte und Flüchtlinge aus Afrika und dem Orient ist es wichtig Bildung und Berufschancen dort zu fördern.
Wir müssen GANZ, GANZ schnell und mit HOHEN INVESTITIONEN dazu beitragen die Lebenssituation der Menschen vor Ort in den Ländern des Orients und in Afrika zu verbessern! Damit es weniger und weniger Gründe für eine lebensbedrohliche Flucht über das Mittelmeer ins reiche und „sichere“ Europa gibt.
Es ist natürlich nicht sinnvoll und schafft gewaltige Probleme bei uns, wenn noch VIELE, VIELE weitere Menschen ihre Heimatländer verlassen müssen und nach Mitteleuropa kommen wollen / werden. Wir in Europa müssen daher – auch in unserem eigenen Interesse – DRINGEND VERSTÄRKT mitwirken, um Frieden, Bildung und Entwicklung in Afrika und im Orient zu fördern.
Die laufend sinkende Entwicklungshilfeausgaben von Österreich (= viertreichstes Land der EU!) sind da wirklich extrem konstraproduktiv!
„Weltweitwandern Wirkt!“ hilft der ecole vivante ein „College“ (= eine Schule mit Berufsausbildungen) in Marokko zu errichten.
Ich denke WIR alle sind – gerade in unserer immer enger verbundenen „globalisierten Welt“ – jetzt mehr denn je dazu aufgerufen unseren Teil beizutragen.
Für Weltweitwandern – und wir hoffen auch für manche unserer Reisegäste – geschieht das im Rahmen von Spenden an Projekte wie die „école vivante“ und „Menschen mit Herz“.
Die Bauarbeiten für das College in Marokko haben bereits begonnen. Wir wollen unbedingt die noch fehlenden EUR 40.000.- für die Fertigstellung bis Sommer 2016 zusammenbringen. Bitte unterstützt uns dabei!
Die Bauarbeiten für das College in Marokko haben bereits begonnen. Wir wollen unbedingt die noch fehlenden EUR 40.000.- für die Fertigstellung bis Sommer 2016 zusammenbringen.
Bitte unterstützt uns dabei!
Daher haben wir uns nun entschlossen dazu beizutragen die noch erforderlichen EUR 40.000.- für das neue Ausbildungszentrum der „ecole vivante“ zusammenzubringen. Bitte helft uns dabei!
EUR 20.000 sollten wir von Weltweitwandern als Firmenspende in der nächsten Zeit schaffen. Für den Rest hoffen wir auf eure Unterstützung….
Spenden bitte an:
„Weltweitwandern Wirkt!“
IBAN: AT37 6000 0000 7361 5501
BIC: OPSKATWW
Kennwort: ecole vivante Marokko / Ihr Name und Adresse und E-Mail