Umweltbildung in 13 Dorfschulen

Peru ist unser jüngstes Projektland, wo wir seit 2021 in der Umgebung der Kleinstadt Pozuzo Dorfschulen im Bereich der Umweltbildung unterstützen. 

Die Region und ihre Kultur

Pozuzo liegt inmitten des tropischen Bergregenwaldes auf der Ostseite der Anden am Rande des Nationalparks Yanachaga Chemillen. Außergewöhnlich ist, dass die Stadt 1859 von deutschen und österreichischen Einwanderinnen/Einwanderern gegründet wurde. Noch heute ist die Tiroler Kultur im Ort allgegenwärtig, einige der Älteren können sogar noch tirolerisch sprechen! Die Mehrheit der knapp 10.000 Einwohner*innen sind Migrant*innen aus dem andinen Hochland. Die Bevölkerung lebt von der Land- und Viehwirtschaft, sowie zunehmend vom (Tages-)Tourismus. Doch leider profitieren sie von dieser Form des Tourismus kaum. 

Lokale Wertschöpfung

Das soll sich nun ändern: Unser Partnerverein Ecoselva e.V. initiierte ein Projekt zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung der Landwirtschaft und des Tourismus. Ziel ist eine größere Wertschöpfung für die lokale Bevölkerung, der Erhalt ihrer kulturellen Wurzeln und ressourcenschonender Umgang mit Flora und Fauna – trotz (hoffentlich) steigender Touristenzahlen. Im Rahmen dieses Projekts unterstützt Weltweitwandern Wirkt! den Bereich der Umweltbildung in 13 Dorfschulen, um bereits die Kinder für die Natur und Ressourcen ihrer Heimat zu sensibilisieren. Denn für eine langfristig nachhaltige Entwicklung ist das Verständnis innerhalb der Bevölkerung unumgänglich.

Nachhaltige Entwicklung

Das gesamte Projekt ist sehr umfassend und richtet sich einerseits an die Landwirtschaft, deren Produkte durch Bio-Qualität und Gütesiegel aufgewertet werden sollen, sowie an den Tourismus, der vom Tagestourismus in Richtung Mehrtagesdestination weiterentwickelt werden soll, um so eine größere Wertschöpfung für die lokale Bevölkerung zu schaffen. Im Rahmen dieses ganzheitlichen Projekts finanziert Weltweitwandern Wirkt! die Umweltbildung der Dorfschulen der Region und hilft dem Verein Ecoselva e.V. bei der Entwicklung nachhaltiger Tourismusformen.

Schulgärten in Bio-Qualität

An allen 13 Schulen werden Bio-Schulgärten angelegt und Produkte aus der Ernte dieser Schulgärten entwickelt, die dann im Rahmen von eigens organisierten Bio-Schulmärkten mit Gastronomie verkauft werden.

In den eigens angelegten Schulgärten setzen die Schüler*innen den theoretischen Lernstoff in die Praxis um: Sie erlernen die Volumen der Beete zu berechnen, kalkulieren die Preise des Bio-Gemüses und arbeiten eine sinnvolle Vermarktung ihrer Ernte aus. Ganz nebenbei erfahren die Kinder wie ein funktionierendes Ökosystem entsteht, ergreifen Maßnahmen zum Regenwaldschutz und zur Müll-Vermeidung bzw. -Recycling. Damit erkennen sie ihren direkten Einfluss auf die natürlichen Kreisläufe und ein achtsamer Umgang mit unserer Erde wird Schritt für Schritt selbstverständlich.

Zusätzlich können die Schüler*innen wichtige Veränderungsimpulse für ihre Familie und letztlich für die gesamte Dorfgemeinschaft initiieren
und eine langfristig nachhaltige Entwicklung der Region gewährleisten.

 

Bildung von „Öko-Clubs“

An den Schulen wurden Gruppen gebildet, die sich für den Schutz der natürlichen Ressourcen in Bildungseinrichtungen engagieren. Diese „Clubs“ arbeiten in Abstimmung mit Lehrer*innen und Eltern, um die Kinder für Themen wie Recycling, Müllvermeidung oder Regenwaldschutz zu sensibilisieren. Außerdem werden gemeinsame Umweltschutzaktivitäten geplant und durchgeführt. Auch die Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und den Gemeindeverwaltungen ist wichtiger Teil des Projekts.

Martina Handler

Schon während ihres Kommunikationswissenschafts-Studiums hat sich Martina auf interkulturelle Verständigung spezialisiert. Als Absolventin eines Masterlehrgangs für Friedensstudien hat sie seit vielen Jahren internationale Entwicklungsprojekte mit den Schwerpunkten Frauen, benachteiligte Gruppen und Bildung entwickelt und begleitet; davor bzw. daneben war sie auch ein bisschen Journalistin und Übersetzerin.

Seit September 2017 leitet Martina mit viel Einfühlungsvermögen und Kompetenz unseren Verein. Dabei kümmert sie sich nicht nur um die Betreuung unserer MitWIRKENden, sondern ist auch für die operative Leitung sämtlicher Projekte verantwortlich.

Ihre Motivation:

Martinas Lebensmotto lautet „Akzeptiere oder verändere.“ Da sie Ungleichheit und Ungerechtigkeit nicht akzeptieren kann, greift sie an, wo sie helfen kann und versucht zu bewegen, wo sie etwas verändern kann.

Ihr Kontakt für Fragen zum Projekt: martina.handler@weltweitwandern.com

Ecoselva e.V.

Ziel des gemeinnützigen Vereins Ecoselva e.V. ist es, die tropischen Regenwälder und die Biodiversität als gemeinsames Erbe der Menschheit zu schützen. Außerdem unterstützt unser Projektpartner die lokale Bevölkerung in Dörfern und indigenen Gemeinschaften bei der Aufgabe, ökologisch vielfältige Lebensräume zu erhalten, gerodete Flächen wieder zu bewalden, die Diversität der Landwirtschaft auszubauen und nachhaltige Formen der Nutzung des Regenwaldes und sensibler natürlicher Ressourcen einzuführen.

Ecoselva e.V. führt Projekte in den Bereichen nachhaltige Landwirtschaft, Ernährungssicherung, Umweltschutz und Schaffung von Arbeitsplätzen durch Weiterverarbeitung von lokalen Produkten und nachhaltigen Tourismus durch.

12/2020: Offizieller Projektbeginn

Die Situation der Schulen während der COVID-Pandemie: Unglaubliche zwei Jahre lang blieben in Peru die Schultore geschlossen.

03/2022: Die Schulen in Peru wurden endlich wieder geöffnet und nach einer kurzen Übergangsphase („Wechselunterricht“) wurde der reguläre Unterricht wieder aufgenommen.

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Weitere Informationen

Peru Pozuzo

Umweltbildung in Dörfern

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Aktuelle Berichte

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