Schulstart in Marokko: Anders und doch wunderschön!
Endlich, nach mehr als fünf Monaten Stille, ging es am 01.09. mit dem Lehrerteam und am Montag darauf mit den SchülerInnen und dem offiziellem Schulbetrieb los! Die Freude ist auf allen Seiten unbeschreiblich groß und es tut so gut, wieder Leben am Campus zu spüren, Lachen und lebhafte Kinderstimmen zu hören!
Sowohl LehrerInnen als auch SchülerInnen sind mit einem spürbar größeren Hunger nach Lernen und mit viel Lust zum gemeinsamen Wachsen und Tätigsein zurückgekehrt. Die Eltern mussten unterschreiben, ob sie ihre Kinder trotz der Corona-Risiken in die Schule schicken oder lieber weiterhin Fernunterricht praktizieren wollen – und es haben durchwegs alle Eltern den Schulbesuch vorgezogen!
Das hat sich geändert
Die Auflagen des Ministeriums sind streng und damit der campus vivant´e überhaupt öffnen durfte, mussten räumlich einige Veränderungen vorgenommen werden:
Mindestens 1 m Abstand zwischen den einzelnen Tischen und pro SchülerIn, Markierungslinien überall am Boden für Warteschlangen, da jeden Morgen und Mittag bei jeder/m Temperatur gemessen werden muss und Schuhe und Hände desinfiziert werden – das dauert, und die anderen müssen im vorgegebenen Abstand warten bis sie dran sind. Es gilt Maskenpflicht bei LehrerInnen und SchülerInnen ab 10 Jahren. Die 1.-4.Klässler kommen nun halbtags im Wechsel, da sonst der Abstand nicht eingehalten werden könnte. Außerdem gibt es verschärfte Reinigungsvorschriften der gesamten Örtlichkeiten und überall müssen Seife, Desinfektionsmittel und Plakate mit Hinweisen zu den Hygieneregeln zur Verfügung stehen..
Die neuen Regeln haben auch Vorteile
Ja, es sind andere Zeiten und ein komplett neuer Rahmen, an den sich alle erst Mal gewöhnen müssen. Aber es liegt durchaus Gutes darin: So sauber war der Campus noch nie! … keine Raufereien, kein Gerangel in der Pause oder auf dem Sportplatz, da man sich ja nicht berühren darf, und selbst die Kleinsten halten sich vorbildlich an die Vorschriften und die Hausregeln werden auf eine Art eingehalten, wie selten zuvor, da jede/r weiss und spürt, dass jederzeit wieder geschlossen werden könnte.
Der Garten bleibt beliebter Treffpunkt
Ab und zu sind schon Schülergruppen im Garten zu sehen und somit wird auch der gesamten Permakulturbetrieb nun wieder mehr von den SchülerInnen unterhalten – das Draussen-Sein tut allen gut und ist eine willkommene Abwechslung zum klassichen Unterricht.
Mitte September gab es ein Riesen-Unwetter mit Hagel und sehr starkem Regen – wie bereits im Letzten Jahr wurden dadurch wieder Straßen zugeschwemmt und aktuell litt vor allem die Apfelernte im Tal – am Campus selbst war, außer ein paar heruntergerissenen Blättern an den Bäumen, nichts zu sehen, im Gegenteil, der Regen tat der gesamten Anlage gut und alles erlebt aktuell eine Art zweiten Frühling in neuem Grün.
Rückblick auf die Geschehnisse
Das Team arbeitet nun gemeinsam mit den SchülerInnen und Eltern an Möglichkeiten und Wegen, wie bei einem erneuten Lockdown der Distanz-Unterricht besser umgesetzt werden könnte. Die Erfahrungen aus der letzten Zeit werden analysiert und Kommunikationswege abgeklärt. In den kommenden Wochen steht diese Arbeit, neben dem konkreten Unterricht, im Vordergrund.