Die Vision von Sonam Sherpa wird Wirklichkeit
Das Projekt entstand aus einer Begegnung zwischen Sonam Sherpa, einem für Weltweitwandern tätigen und aus Hile stammenden Fremdenführer und Sarah Höfler in den Wochen unmittelbar vor den Erdbeben. Sonam war immer schon erfüllt von der Idee die Bedingungen der Volksschule, die er selbst besucht hatte, zu verbessern und so die gesamte Dorfgemeinschaft zu stärken.
Waren die Ausgangsbedingungen für die Realisierung dieses Wunsches vorher schon herausfordernd, war nach dem Erdbeben jegliche Zuversicht geschwunden. Nach einem Besuch Ende des Jahres 2015 durch Sarah Höfler in Hile war klar, dass hier dringender Handlungsbedarf bestand. Neben all den negativen Eindrücken der Zerstörung blieb jedoch auch die Gewissheit, dass in dieser Gemeinde durch das soziale Gefüge die besten Voraussetzungen für die gemeinsame Entwicklung eines Projektes gegeben waren.
Sonam mit Nima Sange und Lhakpa beim Mathematik-Lernen
Ein starkes nepalesisch-österreichisches Projektteam
Mit ersten Projektskizzen und vielen Fotos waren auch Christian Hlade und Sonja Reinisch von Weltweitwandern Wirkt! rasch überzeugt hier an der richtigen Stelle die Spendengelder einzusetzen. Seither koordinieren Sonam Sherpa, das lokale Schulkomitee und Sarah Höfler nicht nur den Wiederaufbau, sondern engagieren sich auch für die Hebung der Qualität des Schulunterrichts. Schritt für Schritt konnten hier schon deutliche Verbesserungen erreicht werden. Unter anderem wurden zwei junge Lehrerinnen aus der Region angestellt und weitergebildet, sowie diverse neue Lehrmittel eingeführt. Die ersten Ergebnisse der, für alle Kinder am Ende der fünften Schulstufe in Nepal verpflichtenden, Prüfungen geben Anlass zu großer Hoffnung.
Die Grundsätze des Projektes
Das Projekt wird getragen von der Überzeugung, dass immer ein „Lernen voneinander“ möglich und notwendig ist. Die Bauarbeiten wurden immer von den lokalen Handwerkern abgewickelt, mit denen gemeinsam eine Mischung aus ihrer traditionellen Baukunst und einer erdbebensicheren Konstruktion entwickelt wurde. So wurde lokales Wissen zum Thema Stein- und Lehmbau um konstruktive Aspekte erweitert. Durch das Projekt entstanden auch Verdienstmöglichkeiten vor Ort und damit eine deutlich wertvollere Unterstützung als reine Spenden.
Der zweite Grundsatz „Nachhaltig bauen und lernen“ bezieht sich neben der Verwendung von lokalen Baumaterialien wie beispielsweise Lehm und die Anlehnung an die traditionelle Architektur auch auf die Methoden und Inhalte des Unterrichts. Während allerorts in Nepal frontaler Unterricht durch das ledigliche Wiederholen des von der Lehrperson Gesagten üblich ist, soll in Hile langsam ein Umdenken hin zu integrativen und offenen Lernmethoden stattfinden, sodass die Kinder eigenständige Lösungskompetenz und Kreativität entwickeln können. Darüber hinaus ist es den Projektverantwortlichen ein Anliegen den naturwissenschaftlichen Unterricht zu verbessern und den Kindern sowie auch den Eltern Denkanstöße zum Umwelt- und Naturschutz mitzugeben – denn nur wer die Zusammenhänge versteht, kann verantwortungsvoll handeln.
So gehen wir gemeinsam Schritt für Schritt weiter um die Zukunft der Kinder von Hile und den umgebenden Dörfern positiv zu gestalten.
Die offizielle Feier zur Übergabe des zweiten neuen Schulgebäudes im Februar 2017
Es wurden selbst Ziegel gefertigt, die zwischen das tragende Stahlgerüst und die massiven Vollholzbalken eingefügt wurden. Für sämtliche Arbeiten wurden und werden ausschließlich lokale Arbeitskräfte engagiert.