Resümee: Nothilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine

Seit Anfang April haben wir Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine ein erstes Dach über dem Kopf in Warschau/Polen geschenkt. Auf diese Weise konnten wir ihnen die ersten Tage bzw. Wochen nach ihrer Flucht ein wenig erleichtern. Nun ist die große Flut an Ukraine-Flüchtlingen vorbei und das Hotel konnte wieder seinen Normalbetrieb aufnehmen.

Die Initiative dieser Hilfsaktion ging von dem langjährigen Weltweitwandern-Guide und Polen-Partner Andreas aus. Er vernetzte uns mit dem sozial engagierten Hotelbetreiber Jarek, dessen Hotel ein bekannter Treffpunkt für Kulturinteressierte und Musiker*innen ist. Dank der Spendengelder konnten wir insgesamt 30 Geflüchteten Unterkunft & (Basis-)Verpflegung als schnelle Hilfe anbieten.

 
Wir danken allen Spender*innen, die den aus der Ukraine vertriebenen Menschen auf diese Weise ihre Solidarität gezeigt haben.
Unser Dank gilt auch unserem Ansprechpartner Andreas, denn mit dieser Nothilfe konnten wir Menschen sinnvoll, rasch und unbürokratisch helfen. Und nicht zuletzt: Ein großes Dankeschön an Hoteldirektor Jarek und sein wunderbares Team für ihr großes Herz! Das Hotel begeistert durch die persönliche Gästebetreuung und die täglichen, außergewöhnlichen Kultur- und Musikabende. Das zugehörige Restaurant wird bewusst ökologisch geführt und gilt als echter Geheimtipp in Warschau.

Hier einige der Menschen, denen wir durch unsere Hilfsaktion die ersten Tage und Wochen nach ihrer Flucht erleichtern konnten:

>>>Natalia (Künstlerin), Mikhail (Pensionist) und Yulia (Schauspielerin)

Natalia und Yulia sind gemeinsam mit ihrem Vater aus Charkiw geflüchtet. Sie haben uns Fotos von ihrem Wohnhaus gezeigt, jetzt ist an dieser Stelle nur mehr ein großes Loch nach einem Bombeneinschlag. Der Bombenangriff passierte bereits in den ersten Tagen des Kriegs.

>>>Natalia (31 Jahre, Mutter), Bogdan (8 Jahre, Sohn), Zlata (4 Jahre, Tochter)

Das Leben der Familie von Natalia änderte sich am 24. Februar: Sie lebten in Charkiw, ganz in der Nähe der russischen Grenze. Zu Kriegsbeginn hörten sie fast durchgehend Bomben-Einschläge. Natalia hat sich mit den Kindern im Keller des Hauses versteckt, ohne Licht, die Lebensmittelvorräte neigten sich dem Ende zu. Schließlich halfen ihnen einige Freiwillige bei ihrer Flucht ins Nachbarland Polen.

>>>Oleg (57 Jahre, Seemann) und Tetiana (58 Jahre, Deutsch- und Französisch-Lehrerin)

Oleg hat während einer Seefahrt nach Panama vom Ukraine-Krieg erfahren. Seine Frau und er mussten aus Saporischschja nach Warschau fliehen. Sie versuchen nun ein Visum für Kanada zu bekommen, wo ihre Tochter lebt.

>>>Viktorya (32 Jahre, Betreiberin eines Kosmetik-Studios), Kateryna (43 Jahre, Sängerin und Event Managerin)

Viktoria und Kateryna sind talentierte Frauen aus Kiew. Sie kamen als normale Gäste in Jarek’s B&B, doch einige Tage nach ihrer Ankunft erzählten sie dort von ihren finanziellen Problemen seit ihrer Flucht. Daher nehmen wir ihnen jetzt diese Sorgen, damit sie in Warschau einmal zur Ruhe kommen können.

>>>Kateryna (41 Jahre, Mutter), Oleksandr (44 Jahre, Vater), Evelina (20 Jahre, Tochter), Albert (14 Jahre, Sohn), Herman (16 Jahre, Sohn) und Valeryj (17 Jahre, Sohn)

Die Familie hatte einen sehr beschwerlichen Weg nach Warschau, da der kürzeste Weg nach Polen zu gefährlich war. So flüchteten sie über Russland und Belarus. Die Tochter der Familie ist eine junge, äußerst talentierte Pianistin. Im Boutique-Chopin konnte sie weiterhin am Klavier üben und zweimal die Woche ein Konzert geben.

Yulia (40 Jahre, Schriftstellerin) mit ihren beiden Kindern

Yulia konnte nicht direkt nach Kriegsbeginn flüchten und so suchte sie mit ihren Kindern Schutz in ihrem Haus. Eine Bombe ging ganz in der Nähe nieder, glücklicherweise explodierte diese aber nicht. Denoch mussten sie ohne Strom und ohne Versorgung von außen zurechkommen. Wenn die Gefechtskämpfe und Hubschrauber sehr laut wurden, hat sie mit ihren Kindern gelesen… Schließlich gelang ihnen nach 40 Tagen Krieg die Flucht und sie fanden etwas Ruhe in Warschau.

Weltweitwandern-Partner Andreas mit zwei geflüchteten Ukrainerinnen und Hotelbetreiber Jarek.

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