Guide Chandra M. erzählt von der aktuellen Lage in Nepal
Wir alle erleben die Corona-Krise unterschiedlich schlimm. Doch wir hier haben am Ende immer noch zumindest eine staatliche soziale Absicherung. Die COVID-19-Pandemie bringt aber vor allem auch unsere langjährigen Partner, Guides, Köche und Träger in eine extreme wirtschaftliche Bredouille. In den meisten Reiseländern – man denke etwa an Nepal, Marokko, Ladakh oder auch Griechenland – gibt es ja kaum bis gar keine soziale Absicherung. Daher stehen nun viele unserer wichtigen örtlichen Mitarbeitenden vor dem absoluten Nichts!
Wir stellen Ihnen nun auf unserer Homepage immer wieder aktuelle, persönliche Geschichten von unseren wertvollen örtlichen Mitarbeitenden vor.
Guide Chandra M. über seine momentane Lage in Nepal
“Ich bin Chandra M., ich bin 1976 in Ost Nepal, im Kanchenjungha Gebiet in einem kleinen Dorf geboren. Als Jugendlicher mit 16 Jahren habe ich als Träger angefangen. Ich hatte leider keine Gelegenheit in die Schule zu gehen, da meine Eltern kein Geld hatten. Seit 2009 arbeite ich für die Weltweitwandern-Gruppen. Hier habe ich auch als Träger angefangen, aber sehr schnell habe ich mit Hilfe der Firma Englisch gelernt. Danach dürfte ich auch Trekking Guide Kurs von Ministerium fertig machen. Seit 2012 arbeite ich dann als Assistent Guide und später als Guide. Ich bin mit vielen WWW-Gruppen durch Trekking Gebiete gegangen. Durch das Erdbeben 2015 wurde mein Haus komplett zerstört und durch die schnelle Hilfe von Weltweitwandern habe ich mein Haus wieder aufbauen können.
Es war gerade Anfang unserer Frühjahrssaison (=März/April) nach 3 Monate Winterruhe und da hat COVID-19 uns auf null gebracht. Vom März/April – Verdienst hätten wir nächsten 5 Monate von Mai – September überleben müssen. Aber so ein Pech haben wir gehabt, dass wir die Arbeit heuer gar nicht anfangen konnten! Die meisten Reisebüros in Nepal haben wegen Corona schon im März zugemacht und alle ihre Guides, Träger, Assistent Guides ohne Bezahlung oder ohne Hilfe entlassen. Ohne Einkommen oder Unterstützung ist das Leben in Kathmandu Stadt sehr schwierig!
Obwohl wir in Nepal kein gutes soziales System und keine Unterstützung von Stadt haben, hat unser Firma uns gleich nach 2 Wochen LOCK DOWN nachgefragt und finanzielle Hilfe angeboten. Die betroffenen Träger, Koch und Guides haben diese Hilfe erhalten. Durch die rasche Hilfe von Weltweitwandern haben wir die Unterstützung erhalten und von dem Geld konnten wir nun zumindest Miete für 2 Monaten und auch 100 Kilo Reis und Gemüse kaufen.
Wir wissen nicht wie lange es geht und wie wir weiterleben können. Obwohl die Firma voll hinter uns steht und immer nachfragt, wie es uns geht. Gott Sei Dank, dass wir mindestens sicheres Gefühl haben, dass wir nicht verhungern. Aber wie lange kann uns die Firma unterstützen? Ohne Einkommen ist auch für die Firma sehr schwierig. Es ist immer eine Frage an uns selbst, wie es das Leben weitergeht …”
Wir sammeln Spenden für Menschen, die vor dem Nichts stehen
Für all jene, die jetzt unsere Unterstützung brauchen, haben wir den Soforthilfe-Fonds ins Leben gerufen. Wenn Sie möchten, können Sie hier direkt für unsere Guides und alle anderen MitarbeiterInnen vor Ort (Maultierführer, Trekkingköche, Fahrer, Träger, usw.) spenden. Denn nun ist es wichtig hier zu helfen und zusammenzuhalten, um deren Überleben zu sichern!
Weitere Infos und Spendenmöglichkeiten finden Sie hier.