Ahmeds Erfolg an der école vivante
Ahmed ist schwer hörgeschädigt. Durch die individuelle Betreuung an der école vivante kann er sich heute mühelos in Gebärden- und Lautsprache mitteilen.
Aït Bouguemez/Marokko. Ahmed ist hochgradig hörgeschädigt. Seine beiden Geschwister Amina und Elias auch. Im April 2017 besucht Ahmed noch die öffentliche Schule im Dorf, während seine beiden jüngeren Geschwister bereits in der école vivante eingeschult wurden. Beide sind noch schwerer hörgeschädigt als ihr älterer Bruder, Elias ist sogar zur Gänze gehörlos. Obwohl Ahmed schon ein Jahr länger zur Schule geht, hatten ihn Amina und Elias im Lerntempo bereits fast überholt.
Ahmeds Wechsel zur école vivante
Motiviert durch die Erfolgsgeschichte von Amina und Elias beschließt Itto Tapal-Mouzon, die Schulleiterin der école vivante, Ahmed ebenfalls in die Grundschule aufzunehmen. Der Wechsel von der öffentlichen Schule bedeutet für alle Beteiligten (Lehrpersonen, Eltern, MitschülerInnen) und Ahmed eine längere Eingewöhnung und intensivere Arbeit. Denn Ahmed kennt keine offenen Lernformen, kein selbstständiges Arbeiten oder Spielen. Seine Lese-, Schreib- und Gebärdensprachkompetenz liegt weit hinter Gleichaltrigen.
Ein Prozess, der sich lohnt
Ahmeds Wechsel an die école vivante zeigt schnell Erfolg: Er wird zu einem der besten Schüler in der Klasse. Die individuelle Betreuung durch die (zum Teil gehörlosen) Lehrpersonen hilft Ahmed seine Lese- und Schreibdefizite aufzuholen. Und mehr noch: Er lernt die Gebärdensprache und weitere Kommunikationsformen. Ein Prozess, der an einer Regelschule nicht möglich wäre.
Eine Perspektive wird Realität
Es ist nun März 2018. Mühelos erklärt Ahmed die Welt – in Gebärden- und Lautsprache, Tamazight, Arabisch, Französisch. Er trägt weiterhin die Verantwortung als ältestes Kind zu Hause, aber er ist ausgeglichen, glücklich und dankbar, weil er an der école vivante sein darf. Seine Eltern sehen die Veränderung und wissen, dass ihre drei gehörgeschädigten Kinder ohne die école vivante hier im Tal keine Zukunft hätten. Der Traum von einer Zukunftsperspektive für ihre Kinder wird Realität.
Machen Sie mit!
Ohne finanzielle Unterstützung hätte Ahmed in der Regelschule bleiben müssen. Die Schulplätze an der école vivante werden ausschließlich durch Spenden und Patenschaften getragen. Durch kleine Lerngruppen, fortlaufende Weiterbildung des Lehrteams sowie eine lebendige Lernumgebung ist es möglich, dass Kinder wie Ahmed, Amina und Elias die école vivante besuchen können.
Übernehmen Sie eine Patenschaft oder spenden Sie, damit Kinder wie Ahmed auch in Zukunft eine Chance bekommen!
Über die Autorin:
Fabienne ist Gebärdensprachpädagogin aus Berlin und wirkt seit 2016 immer wieder ehrenamtlich an der école vivante im Aït Bouguemez in Marokko mit. Sie kennt Ahmed und seine Geschwister aus erster Hand, weil sie während ihres Aufenthalts im Hohen Atlas mit und bei seiner Familie gelebt hat. Gerade (März 2018) ist sie wieder vor Ort und berichtet uns von Ahmeds Erfolg.
Weitere Berichte von Fabienne unter:
https://ecolevivante.wordpress.com/category/sourds-deaf-culture-taub/