Bericht nach dem Erdbeben 2015

Sudama berichtet:

Es hat 10.000 Menschen umgebracht und Millionen Menschen haben ihr Haus verloren. Tausende Schulen und Gebäude wurden zerstört und durch dieses Erdbeben haben knapp 200.000 Kinder ihre Schule verloren. Unsere Kinderheime, die Gebäude aus Flaschen, wurden auch zerstört. Ein Heim in Nayapati / Sundarijall mit 46 Kinder und ein zweites Heim in Gorkha / Swaragaon mit 11 Kinder, waren nicht bewohnbar.

Nach dem Erdbeben:

Große Herausforderung war die Kinder unter ein Dach zu bringen, weil bald Monsunzeit war. Das haben wir durch Spenden sehr gut geschafft. Wir haben Sperrholz aus Indien bestellt und auch kurz vor dem Monsun geschafft, dass wir in Nayapati Sundarijal zwei Räume für Mädchen und zwei Räume für Jungs wiederaufbauen können. In jedem Zimmer haben bis zu 16 Kinder schlafen müssen. Gleich danach wurde die Grenze nach Indien blockiert und diese 4-monatige Blockade hat dieses kleine Land gelähmt. Es gab kein Benzin, es gab kein Kochgas. Obwohl alles schwierig war und langsam ging, haben wir mit dem Wiederaufbau begonnen. Daneben haben wir auch einige Schulen wiederaufgebaut und renoviert.

 

Schule in Nuwakot:

PAORC Nepal übernimmt nun ein weiteres Projekt im Distrikt Nuwakot, nördlich von Kathmandu. Man braucht zu Fuß etwa 5/6 h und im Jeep etwa 3 1/2 h um dorthin zukommen. Dort leben hauptsächlich Gurung und Tamang. Die Government School in dem kleinen Dorf Gurung Gaon (Sikre) wurde während der Erdbeben im April und Mai vollständig zerstört. Gerade bauen wir die Schule wieder auf, sodass die Kinder bald wieder in die Schule gehen können. Die Schule besteht aus zwei Gebäude. Eines wurde während dem Erdbeben total zerstört, das andere hat überall Risse und die Trennwände zwischen den einzelnen Klassenzimmern sind eingestürzt. Bis jetzt ist es eine Primary School, die von fast 60 Schülern besucht wird. Nachdem wir unser erstes Vorhaben umsetzen konnten, nämlich das Gebäude wiederaufzubauen, planen wir, die Qualität der Ausbildung zu verbessern. Obwohl viele Leute aus dieser Region einflussreiche Politiker geworden sind, ist die Schulbildung dort sehr schlecht. Wir werden die Schule von diesem Jahr an unterstützen. Bisher werden dort alle Fächer auf Nepali unterrichtet. Ab nächstes Jahr werden wir Lehrer bezahlen, die gut Englisch sprechen und unterrichten können und als weitere Fächer Mathematik und Naturwissenschaften unterrichten werden. Außerdem werden wir die Schule in einem europäischen Stil ausstatten. Wir werden sie schön und etwas gemütlicher gestalten, als das sonst der Fall ist und es sollen andere, bessere Schulbücher genutzt werden. Dieses Konzept wird vollständig neu und in dieser Region einzigartig sein. Wir hoffen, dass die Menschen dort den Unterschied und die Qualität erkennen und ihre Kinder regelmäßig zur Schule schicken. Außerdem ist es möglich, dass dann auch andere Familien aus etwas weiter entfernten Dörfern ihre Kinder dorthin schicken. Nachdem sie die Primary School abgeschlossen haben, werden wir ein paar der Besten und der Ärmsten unterstützen, in Kathmandu können sie weitere, gute Ausbildung bekommen. Mit diesem Projekt versuchen wir, den Kindern von Beginn an zu helfen, und nicht zu warten bis sie älter sind und evtl. ungebildet auf der Straße landen. Bildung ist hier das Allerwichtigste und es gibt ihnen die Chance auf eine bessere Zukunft. Wir hoffen damit Probleme, die vielleicht sonst später für sie auftreten können, von Anfang an zu verhindern.

Schule in Hile, Dolakha:

Nach dem Motto – Helfen im Ausbildungsbereich – haben wir auch zwei staatliche Schulen in Hile, Dolakha zu renovieren begonnen, die nun fast fertig sind. Wir haben eine Lehrerin, Buddhimala Sherpa, vor Ort nach Kathmandu für eine Lehrerausbildung eingeladen. Sie hat hier drei Monate ihre Ausbildung sehr erfolgreich absolviert. Sie ist bereits ins Dorf zurückgekehrt und unterrichtet die Kinder. Die zweite Lehrerin, Doma Sherpa, wird bald in Kathmandu eintreffen und auch sie wird für drei bis vier Monate eine Ausbildung machen, damit sie auch zurückkehren und unterrichten kann. Zusätzlich werden wir für Anfänger noch englische Bilderbücher und für andere Klassen einige Englische Bücher für den Unterricht besorgen, damit sie zwei Sprachen lernen.

 

 

Kinderheim in Gorkha:

Nach dem wir drei temporäre Häuser aufgebaut haben, haben wir begonnen ein erdbebenresistentes Haus aufzubauen. Es wird in einem Monat fertig gestellt, auf zwei Stockwerken können wir dort in Zukunft 30 Waisenkinder unterstützen.

 

Kinderheim in Sundarijal:

Nach dem Erdbeben haben wir vier Räume erdbebenresistent mit Sperrholz wiederaufgebaut. Eine Speisehalle wurde komplett fertig gebaut. Ein neues Haus mit drei Wohnzimmer für Mädchen ist schon bald fertig, der erste Stock mit Bibliothek und Computerraum wird auch demnächst fertig. Die 18 Mädchen sind bereits eingezogen.
•Eine neue Küche wurde wiederaufgebaut.
•Alle Wasseranlagen, Wasserfilter, Solarpanellen für Warmwasser wurden wieder installiert.
•Eine Photovoltaik mit neuen Batterien wurden wiederinstalliert.
•Ein Grundstück für ein Kinderheim knapp 2.000 qm wurde im Wert von ca. 90.000 Euro gekauft. Dort werden in Zukunft 100 Waisenkinder unterstützt.
•Die Fundament-Arbeit hat schon begonnen. Die Häuser sollten in acht Monaten fertiggebaut werden.
•Ein ca. 3.500 qm großes Grundstück wurde für die Schule im Wert von 300.000 Euro bereits gekauft. Dort werden ca. 400 bis 500 Kinder in Zukunft in die Schule gehen.
Dies alles sollte eines nach dem anderen fertig sein. Laut unserem Plan werden wir das Kinderheim bis Mitte April 2017 fertig bauen.
Sudama Karki, 05.04.2016