Deutschkurs im Schlaraffenland – Marokko
Unsere „Weltweitwander Wirkt!“-Empowerment-Frau Caroline Ouederrou war im Jänner 2016 wieder in Marokko, um dort einen Deutschkurs für die Tourenguides abzuhalten. Hier ihr Bericht.
Auf meine Frage: „Was ist das Besondere an Marokko?“, hat Weltweitwandern-Tourenguide Abdelmalik geantwortet: „Es ist ein Schlaraffenland.“ Und ja, Marokko ist unglaublich reich an Farben, Gerüchen, Düften und Geschmäckern.
Ich bin nun zum zweiten Mal hier in Marrakesch, um die Bergführer und Reiseleiter von Weltweitwandern zu unterrichten. So lernen sie, die Liebe und Faszination für ihre Heimat Marokko auch in der deutschen Sprache auszudrücken. Eine Sprache mehr in der langen Liste ihrer erstaunenswerten Sprachkünste. Sie sind alle Berber und somit viersprachig aufgewachsen: Eine Berbersprache, marokkanisches Arabisch, Hocharabisch und Französisch sprechen sie alle fließend. Die meisten von ihnen sprechen außerdem Englisch und/oder Spanisch und Deutsch. Es ist wahrlich eine Freude, mit diesen Sprachtalenten zu arbeiten und gleichfalls von ihnen zu lernen!
Der Kurs ist weitaus mehr als ein gewöhnlicher Sprachkurs. Wir behandeln alle Themen und Bereiche, die das Arbeitsumfeld der Tourenguides umfassen. Da ich selbst auch als Reiseleiterin für Weltweitwandern tätig bin, weiß ich genau, worauf es ankommt. Wir profitieren somit alle gegenseitig von unseren Erfahrungen und unserem Wissen. Dadurch, dass die Tourenguides sich in dieser „neuen“ Sprache ausdrücken müssen, reflektieren sie viel über ihr Land und ihre Kultur. Es entsteht ein interner Diskurs, und es kommt zum interkulturellen Austausch zwischen ihnen und mir – ein für beide Seiten sehr bereichernder Prozess. Um den Kurs möglichst nah am Berufsalltag zu orientieren, gehen wir immer wieder raus, um in authentischen Situationen üben zu können. Bei Stadtführungen oder Wanderungen können sie ihr erlerntes und erarbeitetes Wissen praktisch umsetzen.
Das Schöne an der Arbeit und der Grund dafür, dass ich immer gerne wiederkomme, ist der Enthusiasmus und die Freude, mit der meine „Studenten“ bei der Sache sind. Sie sehen das Erlernen einer Sprache als einen Schatz, sind dankbar und motiviert. Und obendrein bei allem Fleiß immer gut gelaunt und lustig. Ich habe selten so grenzenlose Freude beim Unterrichten wie hier. Jeden Abend, wenn ich nach Hause komme, habe ich das Gefühl, dass ich weiß, wofür ich arbeite, und dass es Sinn macht. Ich spüre tiefste Zufriedenheit und Glück. Also auch ein Schlaraffenland für mich als Lehrerin!