Nepal, Kathmandu-Tal: Am 25. April 2015, um 11:56 Uhr, bricht eine der verheerendsten Katastrophen in der Geschichte Nepals über die Hauptstadt und ihre Umgebung herein. Das erste und stärkste Erdbeben erschüttert mit einer Urgewalt von 7,8 MW die Region. In den nächsten Wochen folgen zahlreiche Nachbeben, die über 8.800 Menschen unter den Trümmern verwüsteter und eingestürzter Häuser begraben.
Das von „Weltweitwandern“ schon länger unterstützte „Bottle House“ wird genauso schwer betroffen und dem Erdboden gleich gemacht wie zahlreiche Gebäude im Dorf Dorf Chukha, in dem mehrere Weltweitwandern-Träger leben. Die Nepal-Zuständige des Reisebüros „Weltweitwandern“, Sandra Pieber, reist mit ihrem nepalesischen Mann Rakam Lama und ihren Eltern sofort nach Chukha, um Notunterkünfte für die dortigen Familien zu errichten.
Das „Bottle-House“, ein von „Weltweitwandern“ seit einigen Jahren unterstütztes Kinder- u. Waisenheim, wird völlig zerstört. 50 Kinder verlieren schlagartig ihr Zuhause…
Auch der Österreicher Hubert Neubauer ist schon kurz nach dem ersten Erdbeben vor Ort. Er unterstützt viele verzweifelte Menschen dabei, Notunterkünfte zu errichten und organisiert zudem die Errichtung einer Zeltschule für 400 Kinder. Der parallel dazu durchgeführte Spendenaufruf von „Weltweitwandern“ führt zu einer überwältigenden Welle der Solidarität. Mit Hilfe von Sandra Pieber & Familie, Hubert Neubauer und unserem örtlichen Nepal-Team gelingt es so, sehr rasch insgesamt 120 Familien mit Unterkünften zu versorgen
„Weltweitwandern“ organisiert und finanziert die Errichtung dieser Unterkunft für eine Kindergartengruppe im Bergdorf Hile im Everestgebiet.
Wiederaufbau & neue Projekte
Der Wiederaufbau des „Bottle-House“ schreitet – getragen von enormer Solidarität und Spendenbereitschaft – zügig voran, und schon nach wenigen Wochen können 50 freudestrahlende Kinder wieder in ihr neu errichtetes Zuhause einziehen. Gemeinsam mit unserem nepalesischen Partner – Sudama Karki – fassen wir den Entschluss, ein weiteres noch größeres Kinderheim am Nachbargrundstück zu errichten, das zusätzlich 100 obdachlosen Kindern ein warmes Nest bieten wird.
Als ein weiterer wichtiger Schritt für eine wirksame Verbesserung der Bildung in Nepal kristallisiert sich die Unterstützung von lokalen, öffentlichen Schulen heraus. Deshalb unterstützen wir in den Dörfern Hile im Dolakha Gebiet und Gurgaon in der Region Sikre zwei Volksschulen. Nach erfolgreicher Wiederinstandsetzung der Schulgebäude geht es bei diesen Projekten vorrangig um eine Verbesserung der Unterrichtsqualität – durch Schulung von LehrerInnen, bessere Lehrmaterialien und die Einführung neuer pädagogischer Konzepte.
Die Dorfschule Hile im Everest-Gebiet erstrahlt in neuem Glanz. Projektleiterin ist mit Sarah Höfler eine ehemalige Reisekundin von „Weltweitwandern“, die sich beherzt und engagiert um das Wohlergehen und Gedeihen dieser Schule kümmert.
Kundalinee School
Beflügelt vom starken Rückhalt dieses großen Netzwerks an UnterstützerInnen, das nach dem Erdbeben entstanden ist, wagen wir uns nun an unser bisher mit Abstand größtes Schulprojekts heran: Die „Kundalinee School“, ein Schulzentrum am Stadtrand von Kathmandu für 400 Kinder mit einem Finanzierungsvolumen von über 1 Mio. Euro. Dafür erfolgte erst heuer im Jänner 2017 der Spatenstich und dieses Projekt wird uns allen bis zur Fertigstellung sicher noch einen langen Atem und viel Kraft abverlangen…
Auf einem sonnigen Hügel am Stadtrand von Kathmandu entsteht die „Kundalinee School“ für 400 Kinder. Der Komplex umfasst acht Einzelgebäude mit Schulklassen und eine Sporthalle.
Kundalinee School ist das große Zukunfts- und Herzensprojekt unserer fruchtbaren österreichisch-nepalesischen Kooperation. Sie soll zum einen von einem sehr zeitgemäßen, pädagogischen Konzept getragen werden, das jungen Menschen die Möglichkeit gibt, zu eigenverantwortlich, frei und selbständig denkenden Wesen heranzureifen – ein Ansatz von dem die staatlichen Schulen Nepals derzeit noch weit entfernt sind. Und zum anderen soll Kundalinee School ein ökologisch-nachhaltiges und erdbebensicheres Vorzeigeprojekt werden, das sich architektonisch gut in die Tradition und Kultur des Landes einfügt.